16.11.2017 VAZ: Freunde über Grenzen hinweg

Treffen in Letovice mit Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern

Von Hermann Meyer

LETOVICE/KIRCHLINTELN – Das Miteinander über Grenzen hin­weg stand im Mittelpunkt des dritten internationalen Treffens in Kirchlintelns tschechischer Partnergemeinde Letovice. Un­ter dem Motto „Du bist nicht al­leine in Europa“ kamen Vertre­ter aus dem ungarischen Köbanya, dem polnischen Chelmno, dem slowakischen Vel’ké Vozokany, Kirchlinteln und Letovice für drei Tage zusammen. Bereits bestehende Freundschaften wurden vertieft und neue ge­schlossen. Die Kirchlintler Grup­pe zeigte sich begeistert von den Ergebnissen.

Bunt gemischt war die Abord­nung, die sich aus Kirchlinteln auf den Weg gemacht hatte. Das Bläsercorps der Kreisjägerschaft Verden un­ter Leitung von Heinz Meyer freute sich über die Begeg­nung mit polnischen und tschechischen Jägern. „Es war für uns etwas Besonde­res, hier mitzufahren, darum haben gleich ein Dutzend In­teressierte ihre Teilnahme be­kundet“, sagte Meyer. Und die tschechischen Gastgeber überraschten die polnischen und deutschen Jäger. In ei­nem Jagdhaus in der sechs Ki­lometer nördlich von Letovice entfernten Ortschaft Stvovolá, fand ein Treffen statt – ohne Dolmetscher. Aber die sprachlichen Probleme wa­ren bei gutem Essen und Trin­ken schnell aufgehoben. „Der Grill wurde angeschmissen, und der Kühlschrank war voll“, sagte Meyer. Es gab le­ckere Wildspezialitäten mit viel Zwiebeln und Knoblauch auf Brot. „Die spontane Idee der Tschechen fanden wir alle sehr gut, es wurde viel ge­sungen und musiziert. Ein polnischer Jäger hatte ein Schifferklavier dabei.“ Eine Einladung der Polen nach Chelmno im August kom­menden Jahres zum 70-jähri­gen Jubiläum der Gründung von Jagdgemeinschaften hat das Bläsercorps gerne ange­nommen.

Aber auch den anderen Teil­nehmern der rund 50-köpfigen Gruppe aus der Gemein­de wurden wieder viel gebo­ten. Dazu gehörte der Besuch der Glasfabrik Sklárny Moravia im 24 Kilometer östlich von Letovice gelegenen Ort Úsobrono, in der Flaschen verschiedener Art produziert werden. Auch das mährische kartographische Zentrum im ehemaligen Schloss von Velké Opatovice, die Punkva-Höhlen im mährischen Karst und das Schloss in Letovice wurden besichtigt.

Die Abende klangen regel­mäßig musikalisch aus. Im Kulturhaus von Letovice spielten die Musikkapellen der Partnergemeinden und sorgten für gute Stimmung. Die Kirchlintler Gruppe „Sin­gen unter den Linden“ begeis­terte mit A-cappella-Stücken. Beim Lied „Rosamunde“ san­gen alle Gäste in ihren jewei­ligen Landessprachen mit. Eindrucksvoll brachte das Bläsercorps mit seinen Fürst-Pless-Hörnern die Märsche zu Gehör. Krönender Schluss des Abschiedsabends war die rund 80-köpfige Kapelle mit Musikern aus Letovice, Köbanya und Vel’ké Vozokany. Die Musiker unter der Leitung von Petr Krivinka brachten mit ihren eingängigen und bekannten Liedern den Kul­tursaal zum Beben. Krivinka ist Dirigent der Stadtkapelle Letovice und war nach einer Operation wieder fit. Es konnte nur einmal für diesen eindrucksvollen Abend ge­probt werden. Einen Auftritt dieser besonderen Art wird es wohl erst wieder in fünf Jah­ren geben, meinten Musik­kenner.

Eine kleine Gruppe Kirchlintler unter Leitung von Bür­germeister Wolfgang Rodewald und seinen beiden Stell­vertreterinnen Ingrid Müller und Elke Beckmann stattete der Linde am Schloss einen Besuch ab. Sie war ein Ge­schenk zum 80-jährigen Ge­burtstag Letovices. Der Baum macht sich, wie die Freund­schaft zu Letovice, sehr gut, überzeugte sich die Gruppe und ließ sich davon zum Rin­gelreihen um den Baum in­spirieren.

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