Niedersächsische Brauchbarkeitsprüfung durchgeführt

Labrador"Elva von Hof drei Eichen" (Friedrich Köhler)

Am 15.10. traten 15! Gespanne zur Brauchbarkeitsprüfung an. 5 Hunde sollten die jagdliche Brauchbarkeit in allen Fächern unter Beweis stellen und 10 Hunde nur die Zusatzfächer, die zu einer bestandenen HZP/Solm absolviert werden müssen.

In drei Gruppen eingeteilt rückten die Prüfungsteilnehmer in die Reviere ab. Gruppe 1 ins Revier Kirchlinteln (Förster Michael Müller), Gruppe 2 ins Revier Diensthop (Förster Michael Müller) und Gruppe 3 ins Revier Spanger Forst (Förster Tobias Gebers). In diesen Revieren wurden die Waldfächer abgearbeitet. Feld und Wasser wurde im Revier Klein Hutbergen (Eckhard Brunken) geprüft. An dieser Stelle einen großen Waidmannsdank an die Revierinhaber für die Bereitstellung dieser Reviere.

Man könnte schon sagen“ wie traditionell“ rückte „meine“ Gruppe nach Diensthop ab, denn mindestens seit 10 Jahren legen Peter Münch und ich dort die Schweißfährten für eine Gruppe der Brauchbarkeitsprüfung. Wir hatten 2 Gespanne für die komplette Prüfung und 3 Gespanne für die Zusatzfächer. Wie immer wurden die Startnummern für die Schweißfährten ausgelost. Elva von Hof drei Eichen, eine Labrador Hündin in der seltenen Farbe „red fox“ arbeitete die Fährte 1. Eine sehr ruhig und sicher arbeitende Hündin, die uns ohne Schwierigkeiten zum ausgelegten Rehwild brachte. Die Schweißarbeit fing mit einer sehr guten Arbeit an und die nachfolgend gezeigten Arbeiten konnten sich ebenfalls sehen lassen.  Alle 5 Gespanne fanden sicher zum Stück, zwar mit unterschiedlichen Arbeitsweisen, aber dennoch konzentriert und sicher. Die GM Hündin „Else“  und der PP „Ares vom Westerloher Land“ waren sehr flott unterwegs, konnten nach einigen Minuten Ablegen und Wasserschöpfen die Schweißfährte sicher bis ans Stück arbeiten. Die beste Arbeit auf der Rotfährte zeigte uns der Kleine Münsterländer Rüde „Casper vom grünen Jakobswald“.  Hund und Führer strahlten vom Anschuss bis ans Stück eine Ruhe aus, die mich beeindruckte. Im gemäßigtem Tempo arbeitete der Rüde sicher und konzentriert die Fährte aus. (siehe Foto von Übereinstimmung der gelegten und der dann gearbeiteten Fährte). Tolle Leistung von einem Erstlingsführer und seinem Hund!

Das Signal „Reh tot“ ertönte fünfmal durch den Wald, denn alle Gespanne  hatten zum Stück gefunden.  Die weiteren Waldfächer wurden ebenfalls von allen sehr gut gemeistert. Auslegen vom Federwild wurde ohne Probleme absolviert. Nasenmäßig wurde das ausgelegte Stück von allen Hunden schon am Ausgangspunkt wahrgenommen und konnten zielsicher zum Stück finden, aufnehmen und sauber apportieren. Die DK Hündin „Betje vom Luttertal“ bewies uns, dass der DK nicht umsonst als Rennpferd unter den Jagdhunderassen bezeichnet wird. In Sekundenschnelle ist sie durchs Rübenfeld gesprintet, gefunden, aufgenommen und in der gleichen hohen Geschwindigkeit zum Führer zurück. Das war eine tolle Arbeit.

Der PP „Ares“, der KLM „Casper“ und die DK „Betje“ haben ihre jagdliche Brauchkarkeit bewiesen und die Hundeführer konnten die Bescheinigung „Brauchbarkeit bestanden“ in Empfang nehmem! Waidmannsheil!

Die beiden Gespanne, die für die komplette Prüfung gemeldet hatten , mussten jetzt noch Federwildschleppe und die Wasserarbeit abarbeiten. Somit rückten wir aus Diensthop ab und fuhren nach Klein Hutbergen. Federwildschleppe für beide Hunde kein Probelem. Selbst die Verleitung eines abgehenden Hasen beim Legen der Schleppe ließ die Labrador Hündin unbeeindruckt. Sie hatte den Auftrag, die Entenschleppe zu erledigen und den arbeitete sie sehr konzentriert ab.

Am Wasser gab es ebenfalls keine Probleme. Die GM „Else“ zeigte auch hier, dass sie sehr gut ausgebildet wurde und während der Entenjagd einen sehr guten Job machen würde.

Die Labrador Hündin zeigte auch bei der Wasserarbeit, dass man mit einer ruhigen und konzentrierten Arbeit ans Ziel, sprich Beute, kommt. Nachdem Schussfestigkeit und Verlorensuchen abgearbeitet waren, konnte das letzte Prüfungsfach in Angriff genommen werden. Elva arbeitete die Schwimmspur bis ins gegenüberliegende Schilf aus. Suchte den Schilfgürtel gegen den Wind ab bis zum Ende des Schilfes. Sie drehte um und suchte mit Nackenwind weiter. Sie schwamm an der Stelle, wo die Ente im Schilf die Deckung angenommen hatte, vorbei und suchte immer weiter am bzw. im Schilf. Die Hündin drehte wieder um und suchte den Schilfgürtel wieder zurück bis an die Stelle, wo wir die Ente vermuteten. Nein der Hund zeigte keine Reaktion, dass dort die Ente in der Deckung sei. Die Hündin dreht abermals um und suchte mit Nackenwind den Schilfgürtel wieder ca. 60m weiter ab und drückte den Erpel aus dem Schilf. Die Hundeführerin konnte einen sicheren Schuss antragen und den Erpel erlegen. Elva schwamm zur Beute, nahm auf und brachte korrekt. Eine wirklich beeindruckende Arbeit von dieser Hündin. Mit dieser tollen Arbeit hat sich auch dieses Gespann die Bescheinigung „Brauchbarkeit bestanden“ verdient! Mit dieser Arbeit wurde uns wieder vor Augen geführt, dass der Spruch „Vertraue deinem Hund, denn der Hund hat Recht!“ wieder bestätigt wurde und demnach seine Daseinsberechtigung hat.

Wir durften in unserer Gruppe sehr gut vorbereitete Hunde prüfen und uns als Richterteam machte es unwahrscheinlich viel Spaß, die Arbeiten zu beurteilen!

5 Gespannen konnten ebenfalls die Bescheinigungen über die jagdlichen Brauchbarkeit ausgestellt werden. Leider erreichten 5 Gespanne nicht das Prüfungsziel, so dass die Hundeführer  erneut die Prüfung in Angriff nehmen müssen.

Waidmannsheil den Hundeführeren zur bestandenen Prüfung! Nun könnt ihr/Sie das über viele Monate Geübte in die Praxis umsetzen und die jagdlich brauchbaren Hunde zu den anstehenden Jagden führen.

Waidmannsdank an die Hundeführer, ihre Hunde zur Prüfung zu melden!

Waidmannsdank an die Revierinhaber für die Bereitstellung der Reviere!

Waidmannsdank an die Richter für die Annahme des Richteramtes!

Waidmannsdank an Susan Zschietschker für die Bereitstellung der Fotos.

Waidmannsheil

Ramona Wehe