Über unsere Internet-Kontaktadresse wurde uns folgende Frage gestellt:
„Muß ein Hund direkten Kontakt zum befallenen Wildschwein haben, um sich an Speichel oder Schweiß anzustecken? Oder kann sich ein Hund auch anstecken, wenn z.B. an einem Gebüsch Speichel klebt oder auf dem Boden Schweiß (z.B. noch von einer Jagd) liegt? Wenn ja, wie lange wäre der Speichel / Schweiß ansteckend? Stunden, Tage oder immer?“
Wir baten den FD Veterinärdienst und Verbraucherschutz des Landkreises Verden um eine fundierte Stellungnahme. Vielen Dank an Frau Dr. Gouverneur, die uns umgehend folgende Auskunft gab:
Die Aujeskysche Krankheit beim Hausschwein ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und Deutschland ist , nach mehrjähriger Sanierung der Schweinebestände, anerkannt frei von dieser Erkrankung.
Die Übertragung in Schweinebeständen erfolgt in erster Linie durch Nasensekrete (Tröpfcheninfektion) sowie Virusmaterial , das z.B beim Verferkelungen von Sauen in den abortierten Feten nachgewiesen werden kann. Urin und Kot sind in der Regel nicht infektiös. Hunde u. Katzen aller Altersgruppen können sich durch den direkten Kontakt mit einem infizierten Schwein, öfter aber durch den Verzehr von rohem, nicht ausreichend erhitzten Abfällen von latent infizierten Schweinen anstecken. Hund u. Katze sind Endwirte, d.h. sie übertragen es nicht weiter und für sie verläuft die Erkrankung tödlich. Es ist nicht bekannt, welche Virusdosis benötigt werden um eine Erkrankung auszulösen. Daher sollte nach wie vor auf die Verfütterung von rohem Schweinefleisch auch z.B. als Rohwurst (Salami, Mettwurst) verzichtet werden.
Bei dem Nachweis von AK bei Wildschweinen handelt es sich z.Zt nur um Einzelfälle.
Ich halte die Gefahr einer Infektion eines Hunde mit dem Virus der Aujezkyschen Krankheit nur durch das Durchstreifen des Unterholz für unwahrscheinlich.