Vollständiger Bericht der Kreiszeitung:
14.03.2017 VAZ: Neues Storchennest wird gleich in Beschlag genommen
Andreas Kühn setzt in Ahsen-Oetzen eine zehn Jahre alte Idee in die Tat um / Familie Adebar hat Spatzen als Untermieter
AHSEN-OETZEN – Nest aufgestellt und gleich in Beschlag genommen. Wenn das so einfach wäre, dann würden sich bestimmt noch viel mehr Storchenpaare in der Wesermarsch niederlassen. Aber bei Familie Kühn in Ahsen-Oetzen ist das Kunststück gelungen. Der Wunsch, ein Storchennest aufzustellen, schwirrte Andreas Kühn schon seit zehn Jahren im Kopf herum. Der Mast war auch schon vorhanden. Nur die Zeit zur Umsetzung hat nicht gereicht. Aber jetzt im Februar machte sich Andreas Kühn ans Werk. Eine Bauanleitung für das Storchennest zog sich der 43-Jährige aus dem Internet. „Es hat ein paar Tage dauert, bis die Konstruktion fertig war. Denn die Umrandung habe ich mit der Hand aus Weidenzweigen geflochten“, erzählt Kühn mit Blick hinauf zum Nest. Mit einem Trecker und Muskelkraft wurde der fast zehn Meter lange Mast samt Nest aufgerichtet. Andreas Kühn, aktiver Jäger, bekam daraufhin Besuch vom ehemaligen Hegeringleiters Heinz-Dieter Bargmann, weil am Mast von der Bingostiftung und der Jägerschaft mitfinanzierte Vogelkästen angebracht wurden. Bargmann gab den Hinweis, das Nest mit Pferdemist auszupolstern. „Glaub mir, 14 Tage nachdem der Mist im Nest ist, kommen die Störche.“ Bargmann sollte Recht behalten. Schon eine Woche nach dem das Wohnquartier für Meister Adebar ausgepolstert war, landete der erste Storch. „Den Pferdemist nachträglich reinzubringen war ein bisschen halsbrecherisch, aber es hat funktioniert“, gab Kühn zu.
Die nächsten Tage schauten immer mal wieder Störche vorbei, hat der Holzfachmann in den nächsten Tagen beobachtet. Einer blieb, und vor 14 Tagen kam dann die Partnerin und war mit der Wahl ihres Mannes zufrieden. Seit dem werkelt das Paar an der neuen Behausung. Dazwischen immer wieder die Liebesspiele und Zuneigungsbekundungen. „Morgens ab vier Uhr fängt das Pärchen an zu klappern“, freut sich Kühn. Vom Dachbodenfenster beobachten er und seine Familie das Storchentreiben, mit bestem Blick auf das Nest. Mit dem Storchenpaar bei den Kühns ist die Storchenfamilie inzwischen auf vier Brutpaare in der Altgemeinde Morsum angewachsen. Das in unmittelbarer Nähe befindliche Solarfeld scheint die Störche in Ahsen-Oetzen nicht zu stören. Sie haben im Moment eh nur die Familienplanung im Sinn. Kühn hofft, dass es noch nicht zu spät ist, weil andere Paare schon brüten. Die Untermieterwohnungen sind von Spatzen bezogen, und dort wird schon gebrütet. – ha