07.08.2017 VAZ: Viel Arbeit mit Hegeprojekten

Einsatz an der Lehrde hat sich gelohnt / Kreisjägerschaft mit Gästen auf Rundfahrt

KLEIN HEINS – Zur diesjährigen Hegerundfahrt war allerhand kommunale und überregionale Politprominenz an der Kreis­grenze im Lehrdetal nahe der Ortschaft Klein Heins erschie­nen. Die beiden Bundestagsab­geordneten Christina Jantz-Herrmann (SPD) und Andreas Mattfeld (CDU) informierten sich genauso über die Projekte der Verdener Kreisjägerschaft wie der Landtagsabgeordnete Gero Hocker (FDP) und Landrat Peter Bohlmann (SPD).

Nach einem kurzen Vortrag vom ersten Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Verden Jür­gen Luttmann über das zehn­jährige Bestehen des Hege­fonds im Landkreis Verden (Bericht folgt), ging es für alle Teilnehmer zuerst zu Fuß durch die Wiesen im Lehrdetal und dann mit drei Gespan­nen zu den Projekten des Fonds in der Umgebung.

Das erste Ziel war ein Feuchtbiotop, das durch die Jäger wieder vernässt wurde und regelmäßig gepflegt wird, um durch das einmali­ge Mähen im Jahr die Verbuschung des Lebensraums für Amphibien und Wasservögel zu stoppen. „Zum besonde­ren Schutz des Biotops haben wir hier in einer Hecke eine Lebendfalle für den Fuchs und Dachs installiert“, schil­dert Jäger Luttmann.

Anschließend besichtigte die Gruppe eine ausgedehnte Lehrdewiese, die im Besitz des Landkreises Verden ist und nur extensiv bewirt­schaftet wird. Hier werde auch nur einmal im Jahr ge­mäht, um die Verbuschung zu unterbinden. Auf dieser Wiese wachse das für die Wildtiere giftige Jakobskreuzkraut. Deshalb würden diese Stellen bereits vor dem Austreiben der neuen Samen­kapseln bearbeitet. „Dadurch können wir zwar die Pflanze nicht zurückdrängen, aber die weitere Ausbreitung ver­hindern“, so Luttmann. Als wenn die Jäger sie bestellt hätten, stärkten sich gerade zwei Rehe an dem satten Grün dieser Wiese, bevor sie die Exkursion entdeckten und in das nächste Waldstück sprangen.

Die Hege der Flächen im Lehrdetal sei besonders wert­voll, da es sich um Land­schaftsschutzgebiete hande­le, die durch die ehrenamtli­che Arbeit geschützt würden, hieß es.

Außerdem zeigten die Jäger noch ein weiteres Feuchtbio­top auf einer mageren Tro­ckenwiese, wo die Gäste ein­drucksvoll die Einflugöffnun­gen der Sandbienen in ihren Bau bewundern konnten. Dort wurde eine Informati­onstafel aufgestellt, um über den Naturschutz vor Ort zu informieren. Weiter wurden den interessierten Teilneh­mern Beispiele für Blühstrei­fen und Ackerrandstreifen auf der Rundfahrt im Treckeranhänger gezeigt. „Unsere ersten Erfahrungen haben er­geben, dass man den Acker­randstreifen nach einigen Jahren wechseln sollte, weil sonst die Wildkräuter über­handnehmen und die Blüh­kräuter zu kurz kommen.“, erläuterte Luttmann.

Die Exkursionsgruppe war schließlich beeindruckt von der Vielzahl und der Wertig­keit der Hegeprojekte in die­ser kleinen Gemarkung. So war auch Bürgermeister Wolfgang Rodewald stolz auf die in der Gemeinde Kirchlinteln umgesetzten Projekte. Seitens der Bingo Stiftung überzeugte sich auch deren Geschäftsführer Karsten Behr als größer Finanzierer des He­gefonds von den Maßnahmen vor Ort. – lee

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