BAHLUM/THEDINGHAUSEN – Hegeringleiter Dettmar Frese wies in seinem Streckenbericht auf der Versammlung des Hegerings Thedinghausen im „Heerenkamper Krug“ in Bahlum auf die Problematik des Niederwildes hin. Bei Hase, Fasan und Ente ist seit fünf Jah-ren ein Rückgang, um 50 Prozent zu verzeichnen. Bei den Kaninchen sogar um 75 Prozent. Beim Raubwild (Fuchs, Marder und andere) gab es eine geringe Steigerung. Rehwild ist konstant nur beim Fallwild (Unfallopfer) sehr hoch. Der Rückgang des Niederwildes habe viele Faktoren, wie zum Beispiel Wetter, fehlende Insekten oder die Feldbewirtschaftung. Aber eine endgültige Klärung sei noch in der Schwebe.
Der Hegering war im Ablauf des Jahres nicht untätig, so Frese und nahm an verschiedenen Veranstaltungen anderer Hegeringe und der Kreisjägerschaft teil. Eine sehr beliebte Veranstaltung im Jahresablauf ist stets das sogenannte Bockjagdanblasen in wechselnden Revieren mit den Familienangehörigen.
Im Bericht für Öffentlichkeitarbeit wies Obmann Fredy Huntemann auf die Präsentationen des Teams in der Öffentlichkeit hin. Die Betreuung von Kindern in Sachen Natur habe sich bewährt und das zeige auch das sehr positive Ergebnis der Teilnehmer an den Waldjugendspielen in Verden. So konnte die Grundschule aus Thedinghausen am 3. Tag in einer Gruppe Platz eins und zwei belegen. Das beliebte Projekt „Spionage im Vogelkasten“ fand schon zu Beginn ein jähes Ende durch Zerstörung der Brut durch einen anderen Vogel. Nach Ansicht des Teams steht die Betreuung von Kindern in Sachen Natur ganz oben auf der Skala der Aktionen, denn sie sind die Zukunft von morgen.
Nach einer vorherigen Bewertung der vorgelegten Gehörne kam Schießobmann Dirk Bargmann zu der Erkenntnis, dass eine gute und erforderliche Auswahl der Abschüsse getroffen worden war. Ebenfalls gute Ergebnisse seien auf dem Tontaubenschießstand in Schwarme in schießsportlichen Einzel- und Mannschaftswettbewerben erzielt worden. Auch Teilnahmen an Wettbewerben auf Kreis- und Bezirksebene waren zu verzeichnen.
Durch die Bekanntgabe von Schießterminen sollte die Teilnahme am Übungsschießen angeregt werden. Die Kassenlage, so Schatzmeister Lars Bekefeld, sei trotz eines geringen Minus durch Ausgaben nicht dramatisch und werde schon demnächst durch Eingänge aufgefangen. Die Kassenprüfer bescheinigten ihm eine saubere Kassenführung.
Kreisjägermeister Hilmer Kruse wies in seinen Ausführungen noch einmal eindringlich auf die gefährliche aus dem Osten drohende „Afrikanische Schweinepest (ASP)“ hin. Ob sie bis in unsere Region vordringe sei ungewiss, aber Vorkehrungen müssen getroffen werden. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten sei hier dringend erforderlich. Schon das Wegwerfen von Speisen (Reste) könnte das Schwarzwild anlocken und eine Verbreitung beschleunigen. Auch mahnte er eine stärkere Bejagung von Prädatoren (Raubwild) an. Hier sei seitens der Regierung eine Novellierung zum Niedersächsischen Jagdgesetz in der Vorbereitung. Auch eine Zunahme bei den Nutrias sei zu verzeichnen. Nur durch eine ebenfalls verstärkte Bejagung könne hier ein erheblicher Schaden an Deichen und Uferzonen abgewendet werden. Einen kurzen Hinweis auf die Wolfspopulation und deren Auswirkungen rundeten seine Ausführungen ab.
Hans Radeke erhielt für seine 50-jährige Mitgliedschaft die Treuenadel des DJV. Für 25-und 40-jährige Mitgliedschaft wurden Herbert Maack Rainer Hahne und Lutz Seekamp ausgezeichnet. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden Karsten Dierks und Heinz Butt, sie nahmen eine Gratulation zu ihrem 80. Geburtstag entgegen, ebenso Heinz Voigt und Ib Lund-Jensen.
Mit einer zufriedenen Miene angesichts der gut besuchten und harmonisch verlaufenden Versammlung, im Beisein von Bürgermeister Gerold Bremer und dem Hegeringleiter Wesermarsch Ralf Radeke, schloss Dettmar Frese die Versammlung.
Eingeleitet wurde die Zusammenkunft übrigens mit Hörnerklang der eigenen Bläsergruppe, verstärkt durch einige Mitbläser der „Verdener-Gruppe“. Die noch in der Entwicklungsphase befindliche Gruppe wünscht sich noch weitere Mitstreiter, nicht nur aus den Reihen der Waidgesellen. Auch Personen, die Lust am Musizieren haben, sind hier gerne gesehen. – jb
Originalbericht: