01.04.2018 Aller Report: Leinenzwang für Hunde

Ab heute beginnt die Brut- und Setzzeit / Kreisjäger mahnt Tierhalter zur Vorsicht

 

LANDKREIS – Die Natur zeigt sich dieser Tage nicht nur hier und da in zartem Grün, sondern wird nun zu einer wahren „Kinderstube“. Viele Wildtierarten ziehen dann ihren Nachwuchs auf. Für Hunde­halter heißt das ab heute: Der Vierbeiner gehört an die Leine. „Jeder kann sich in der Natur er­holen können, wenn man dabei beachtet, die öffentlichen Wege zu benutzen“, sagt der Jäger Hilmer Kruse von der Jägerschaft Land­kreis Verden.

Wenn Hunde ein Jungtier ent­decken, erwache der Jagdtrieb in ihnen automatisch. Auch für werdende Muttertiere bestehe Gefahr, denn vor einer anstehenden Geburt seien sie stressempfindlich und im Akti­onsradius eingeschränkt. Ein freilaufender Hund könne Rehe zu To­de hetzen oder Fehlgeburten ver­ursachen.

Deshalb weist der Jäger Tierhal­ter neben den öffentlichen Wegen auch auf die Freilaufflächen im Landkreis hin, die für Hunde ausgewiesen sind. „Dann passiert auch nichts“, sagt er.

Auch wer ohne Hund durch den Wald spaziert oder joggt, be­gegnet Nestern von jungen Wild­schweinen, Stockenten oder Ha­sen. Nicht selten befinden sie sich in der Nähe von viel genutzten Wanderrouten. Wenn Fußgänger ihnen begegnen, sollen sie die Tiere nur „zur Kenntnis nehmen und sich möglichst störungsfrei entfer­nen“, sagt der Kreisjäger. Denn auch wenn es so aus­sieht, als seien sie von ihren El­tern verwaist, sind diese meistens gerade auf Nahrungssuche und in hörbarer Nähe zu ihrem Nach­wuchs. „Hasen säugen nur ein-oder zweimal am Tag“, sagt Kruse. Das sei von der Natur so ein­gerichtet, damit Fressfeinde nicht auf die Jungen aufmerksam wer­den. „Kommt eine Krähe geflo­gen, geben die faustgroßen Hasen einen Schmerzlaut von sich und die Mutter kommt schnell und versucht den Vogel zu vertrei­ben.“

Sollten Spaziergänger sich sor­gen, können sie den ortsansässi­gen Jäger informieren, der den Zustand der Jungtiere einschätzt.