Zum Artikel „Mehr Wiesenvögel im Blockland“ (Ausgabe vom 30. August) schrieb uns Jürgen Luttmann aus Verden, Vorsitzender der Kreisjägerschaft des Landkreises Verden:
Unter dem Titel „Mehr Wiesenvögel im Blockland“ berichten Sie über die herausragende Arbeit, die der BUND seit 13 Jahren in Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten leistet. Diese Anerkennung möchte ich im vollen Umfang unterstützen. Zur vollen Wahrheit gehört aber auch, dass sich die signifikanten Erfolge erst einstellten, als die Bremer Jägerschaft mit einer konsequenten Bejagung der Beutegreifer, hier ist der Fuchs zu nennen, in das Projekt einstieg.
Neben dem Wetter und einem artgerechten Biotop ist ein geringer Beutegreiferdruck die dritte Säule, auf der der Erhalt der Artenvielfalt steht. Darin sind sich alle Naturschützer, die ihre Projekte vor Ort betreuen, mittlerweile einig. Bei den politisch Verantwortlichen ebenso wie auf der Funktionärsebene einiger Naturschutzverbände scheint das aber noch nicht angekommen zu sein. Oder darf es da nicht ankommen, weil das Bekenntnis zur Bejagung der Beutegreifer lukrative Spendenquellen zum Versiegen bringen könnte? Da verhält man sich lieber ruhig und überlässt den Jägern die imageschädliche Aufgabe, Tiere zu töten.
Wir Jäger übernehmen diese Aufgabe nur, weil wir als Menschen eine Verantwortung für die Abläufe in der Kulturlandschaft haben und wissen, dass die Verlierer der Veränderungen in dieser Kulturlandschaft unsere Unterstützung benötigen. Die notwendige Verbesserung der Lebensräume treiben wir im Rahmen des Verdener Hegefonds seit über zehn Jahren erfolgreich voran.
Das konsequente Bejagen der Beutegreifer wollen wir intensivieren, seitdem unzählige wissenschaftlich begleitete Artenschutzprojekte den signifikant negativen Einfluss der Beutegreifer auf die Bruterfolge nachgewiesen haben. All diejenigen, die uns heute weismachen wollen, dass ausschließlich die Intensivierung in der Landwirtschaft zum Artensterben führt, werden sich vor späteren Generationen verantworten müssen, dass sie aus ideologischen Gründen umfänglichen Artenschutz verhindert haben.