20.04.2019 VAZ: Feldhasen im Fokus

Jägerschaft Verden beobachtet gleichbleibend niedrigen Besatz

Foto: Jägerschaft Verden

Verden – Die Jägerschaft Verden nimmt das Osterfest zum Anlass, um auf die weiterhin kritische Situation des Feldhasen aufmerksam zu machen. „Hier bei uns in der Region ist der Feldhase seit einigen Jahren mit konstanten Besatzzahlen vertreten. Der weitere Niedergang konnte somit gestoppt werden, jedoch wird die Populationsdichte früherer Jahrzehnte bei Weitem nicht mehr erreicht“, so Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft.

Feldhasen reagieren besonders sensibel auf Veränderungen. Neben Witterungseinflüssen, Krankheitsgeschehen und den natürlichen Populationsschwankungen haben auch die  Veränderungen in der Agrarlandschaft Auswirkungen auf die Besatzsituation. „Hier setzen wir Jäger an“, so Luttmann weiter. „Gemeinsam mit den Landwirten in unserer Region haben wir bereits eine Vielzahl verschiedener lebensraumverbessernder Maßnahmen umgesetzt.“

„Besonders stolz sind wir auf unsere Artenschutzmaßnahmen im Rahmen des Hegefonds wie die Anlage von Huder- und Blühstreifen sowie Lerchenfenster. Hier leisten wir in enger Zusammenarbeit mit Landwirten praktischen Natur- und Artenschutz nachhaltig vor Ort“, so der Vorsitzende der Jägerschaft. „Das dient nicht nur den Langohren, sondern einer Vielzahl von wild lebenden Arten wie Kiebitz, Feldlerche, Insekten und Bienen.“

Feldhasen benötigen strukturreiche Lebensräume mit Hecken, Saumstrukturen und Brachflächen, da sie hier optimale Äsung und Deckung finden. Wichtig sei es daher die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen: Anreize für das Anlegen wildtierfreundlicher Lebensräume müssten verstärkt geschaffen und umgesetzt werden. Maßgeblich für den Feldhasen ist neben Witterung und Lebensraum auch die Zahl der Fressfeinde. „Schöner Wohnen allein reicht nicht“, ergänzt Jürgen Luttmann. Vielmehr müssten Jäger Raubsäuger wie Rotfuchs, Marder und die invasiven Arten Waschbär sowie Marderhunde intensiv bejagen. Dazu seien auch Fallen notwendig. Luttmann fordert im Sinne des Artenschutzes ein klares politisches Bekenntnis zu dieser Art der Jagd.

Originalbericht der Verdener Aller-Zeitung