18.09.2019 VAZ: Lauter Naturtalente bei Gerd Schmakeit in Daverden

Vorbereitung auf die Waldolympiade

In unseren Breiten wächst tatsächlich auch wilder Hopfen, wie Eberhard Zegula den Kindern aus der Grundschule Langwedel erläutert. Foto: Wenck

Langwedel – In diesen Tagen gilt es: In Verden läuft die große Waldolympiade für Grundschulkinder aus dem gesamten Landkreis. Das heißt dann für die vierten Klassen der Grundschule Langwedel, dass es kurz vorher zu Gerd Schmakeit nach Daverden geht, um das in der Schule Gelernte zu vertiefen.

Schmakeit ist nämlich nicht nur ehemaliger Lehrer, sondern auch noch passionierter Jäger. Genauso wie Eberhard Zegula, der seinem Daverdener Kollegen gern und gut zur Seite steht, wenn es darum geht, Kindern ein Stück heimischer Natur zu vermitteln.

Anhand ganz vieler präparierter Tiere zum Beispiel. „Das ist ein junger Fuchs. Der wurde vom Auto überfahren. Wie viele andere Tiere hier auch.“ Und dann wurden sie ausgestopft. „Warum macht ihr das?“, werde er schon mal gefragt, erzählt Gerd Schmakeit. „Na, um sie euch zu zeigen. Ist doch viel schöner als ein Foto.“

Sonst würden die Kinder wohl auch kaum einen Dachs zu sehen bekommen. Oder den Mäusebussard und den kleinen Falken nur aus der Ferne.

Schmakeit und Zegula haben zudem Pflanzen besorgt. Bei uns wächst sogar wilder Hopfen. Auch wenn da kein Bier draus gebraut wird. „Und was könnte das sein?“, fragt Schmakeit und hält einen Zweig mit ein paar knallorangen Beeren hoch. Ach du Schreck, jetzt soll der Reporter Antwort geben. „Ähm, ja also, wenn wir an der Nordsee wären, würde ich jetzt mal Sanddorn sagen.“

„Richtig. Das ist Sanddorn.“ Der wächst tatsächlich in der Daverdener Kiesgrube.

Gerd Schmakeit und Eberhard Zegula erzählen noch, was Jäger machen, warum Nutrias in unseren Breiten so unbeliebt sind – weil sie sich wie wild vermehren, keine natürlichen Feinde haben und viele Löcher und Gänge in Böschungen und Deiche graben. Dann werden noch Geweihe und Gehörn angeguckt und angefasst. Zegula wirft ein: „Wir haben noch zehn Minuten.“ Dann mal los mit dem Orchester, meint Schmakeit. Sein Kollege greift sich ein Instrument und fragt in die Runde: „Was ist das?“ „Ein Klavier“, platzt es aus seinem Kompagnon heraus. Quatsch, das ist ein Jagdhorn. Alle Kinder, die wollen, dürfen mal versuchen, einen Ton herauszubringen. „Keine dicken Backen machen“, so der Tipp von Zegula. Hör mal einer an, überall tönt es. „Lauter Naturtalente.“

Wie lange macht Gerd Schmakeit diese Vormittage mit den Schulkindern eigentlich schon? Oh. Keine Ahnung. Aber bestimmt schon seit den 90-ern . „Es macht unheimlich viel Spaß“, sagt er und strahlt. jpw