Landkreis – Angesichts der Paarungszelt des Damwildes und der dunklen Jahreszeit bittet Jürgen Luftmann, der Vorsitzende der Jägerschaft Verden, die Autofahrer um erhöhte Vorsicht. Die Gefahr von Wildunfällen steige jetzt wieder. Während der Brunftzeit komme es vermehrt zu Wildwechseln. Die Tiere folgten im Liebesrausch oder auf Nahrungssuche ihren Instinkten und seien dabei weniger aufmerksam als sonst.
Zur Damwildbrunft, mit ihrem Höhepunkt in der zweiten Oktoberhälfte, suche das Kahlwild die traditionellen Brunftplätze der Schaufler (ältere Damhirsche) auf. Auf den Brunftplätzen in lichten Altholzbeständen brunften meist mehrere Schaufler, die durch hohe Aktivität um die Gunst der Tiere werben. Die Schaufler legten dort ihre Brunftkuhlen an und markierten so ihr Territorium. Die Hirsche zögen aber auch unstet umher und wechselten die Brunftplätze. Deshalb sei die Damwildbrunft eine Phase im Jahr, die für Autofahrer besonders gefährlich sei, so Luttmann.
Dort, wo es erfahrungsgemäß besonders oft zu Unfällen komme, stellten die Jäger auffällige Warnschilder auf. Der Vorsitzende der Jägerschaft rät Autofahrern dringend, bei Warnschildern vor Wildwechseln oder bei Dunkelheit das Tempo zu drosseln und sich auf plötzlich auftauchende Tiere einzustellen. Beim Durchfahren von Waldgebieten müsse besonders in der Morgen- und Abenddämmerung und bei Dunkelheit mit dem Auftauchen von Wild gerechnet werden. Erhöhte Aufmerksamkeit, Beobachtung der Seitenräume, angepasste Geschwindigkeit und erhöhte Bremsbereitschaft könnten Leben retten.
Stehe Wild auf der Straße, sollten Autofahrer hektische Ausweichmanöver vermeiden, um sich und andere Autofahrer nicht unnötig zu gefährden.