Langwedel – Stellvertretend für alle Kinder der Grundschule Langwedel nahmen jetzt die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4a und 4b ein Wildbienenhotel von Jäger Gerd Schmakeit entgegen. Warum das? Die Jungen und Mädchen waren im September in Vorbereitung auf die Kreis-Waldjugendspiele bei Gerd Schmakeit und hatten hier unter anderem ihr Wissen darüber vertieft, wie die Tiere aussehen, die bei uns in Wald und Flur anzutreffen sind, was es für Pflanzen gibt.
„Und ihr habt den zweiten Platz belegt“, sagte anerkennend Gerd Schmakeit vor allem in Richtung der 4b. So ein Erfolg müsste doch belohnt werden, fand Gerd Schmakeit, wandte sich an die Jägerschaft im Landkreis Verden – und die ließ sich nicht lange bitten.
Im Rahmen des Verdener Hegefonds und mit freundlichen Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wurde ein Wildbienenhotel besorgt und jetzt in Langwedel aufgestellt. Das neue Hotel steht nun aber auf dem Gelände der alten Turnhalle an der Marienstraße und damit auf Gemeindegrund. Daher war jetzt auch Bürgermeister Andreas Brandt zur Hoteleröffnung gekommen. Er war ebenso begeistert von der Idee, wie die Schulrektorin Berit Blottner und die beiden Klassenlehrerinnen Astrid Heuer und Dunja Djalvand.
„Ihr braucht keine Angst zu haben, denn es sind ja keine Honigbienen“, erläuterte Gerd Schmakeit. Das Langwedeler Insektenhotel ist speziell für Wildbienen und Einsiedlerwespen eingerichtet und bietet dazu vielen verschiedenen Arten Platz. In Deutschland sind etwa 570 Wildbienenarten bekannt, von denen einige bereits im März, also einige Zeit vor den Honigbienen, unterwegs sind und die ersten Frühlingsblüher bestäuben. Das macht diese Insekten zu erwünschten Nützlingen. Wildbienen legen, je nach Art, ihre Bruthöhlen in Stein oder Mauerwerk, in Schilf, Bambus oder in Hartholz mit Löchern an. Hierzu nutzen die verschiedenen Wildbienenarten unterschiedliche Durchmesser in den Nistgängen.
Wildbienen leben solitär, erklärte Gerd Schmakeit, sie bilden also keinen Staat. Da sie als Einsiedlerbienen niemanden verteidigen müssen, stechen Wildbienen in der Regel auch nicht – außer sie fühlen sich bedroht.
Die meiste Zeit verbringt die Wildbiene verborgen in einer Brutzelle, in der sie fast ein ganzes Jahr für ihre Entwicklung benötigt. Nach dem Schlüpfen lebt die Wildbiene nur vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit sammelt sie Pollen, Nektar und Nistmaterial, das sie für die Bestückung der Brutzellen ihrer Eier benötigt. Jetzt sollen die Wildbienen ihre Eier also in den Röhren des Langwedeler Hotels ablegen, erklärte Schmakeit. Einziehen können hier zum Beispiel Mauerbienen, Wollbienen, Blattschneider-Mörtelbienen und Maskenbienen.
Nun werden die Kinder also aufpassen, ob denn ihr Wildbienenhotel auch angenommen wird. Eine Streuobstwiese oder eine Wiese mit Wildblumen wäre schön und hilfreich, fand Gerd Schmakeit – und hatte in Bürgermeister Andreas Brandt, den er einst an der Realschule Langwedel unterrichtete, einen aufmerksamen Zuhörer. Vielleicht findet sich für die Erfüllung des Wunsches eine entsprechende Fläche nicht weit vom Wildbienenhotel entfernt. hu