Meisterprüfung im Oktober 2019

VGP 2019

Ein sehr schönes Prüfungswochenende ist zu Ende.

Der 12./13.10.2019 wird für drei Hundeführer in bester Erinnerung bleiben. Sie haben es geschafft, den begehrten Eintrag ins Gebrauchsstammbuch 2019 für ihre Hunde zu reservieren. Aber der Reihe nach.

Drei Nennungen gingen für unsere diesjährige Verbandsgebrauchsprüfung, auch Meisterprüfung genannt, ein. Eine Kleine Münsterländer Hündin und ein Drahthaar Rüde wurden für die VGP mit Übernachtfährte genannt, damit sie dann mit dieser bestandenen Prüfung gleichzeitig als jagdlich brauchbare Hunde gelten.  Der DD „Igor vom Bremersand“ hatte schon die erforderlichen Zusatzfächer für die Brauchbarkeit zur bestandenen HZP absolviert und wurde deshalb für die VGP mit Tagfährte gemeldet.

Für die Prüfungskomplexe Wald, Wasser und Feld standen uns sehr gute Reviere zur Verfügung. Wir konnten für die Waldfächer wieder die Reviere von unserem Ehrenvorsitzenden, Dr. Jürgen Tröger, und vom Förster, Herrn Müller, in Kirchlinteln nutzen. Das Gewässer an der Alten Aller in Daverden wurde uns von Herrn Beckmann zur Verfügung gestellt. Erstmals durften wir für unsere Meisterprüfung das Revier „Gut Schlieme“ von Sebastian Klatte nutzen. Ein Feldrevier, was keine Wünsche für eine VGP offen und die Vorstehhundeführerherzen höher schlagen lässt. Waidmannsdank an die Revierinhaber für die Bereitstellung der Reviere. Ohne Reviere kann keine Hundeprüfung durchgeführt werden.

Mit Peter Münch, Monika Lüers und Nils Reineke konnte ich ein erfahrenes Richterteam engagieren, so dass ein souveränes, fachkundiges und jagdnahes Richten gewährleistet war. Ich durfte/wollte nicht mit richten, da ich zwei der gemeldeten Hunde während der Ausbildung zur VGP begleitete. So übernahm ich den Part der Suchenleiterin und der Sonderrichterin Schweiß.

Der Prüfungsablauf  musste aus organisatorischen Gründen etwas von den bei uns üblichen Gepflogenheiten abweichen. So begannen wir am Samstag nicht mit den Waldfächern, sondern mit Wasserarbeit. Hier zeigten die Hunde sehr unterschiedliche Leistungen. Yoschi vom Ostetal brachte seinen Hundeführer fast an den Rand der Verzweiflung, denn der Rüde rief nicht sein Leistungspotenzial ab und musste Punkte lassen. Während die Hunde am Wasser geprüft wurden, legte ich mit Eckhard Brunken die Tagfährte.

Auch bei den vielen Fächern im Wald zeigte sich die Anspannung bei den Hundeführern. „Angstfach“ war bei allen die Schweißfährte. Durch Los wurde die Reihenfolge bestimmt und die KlM „Quinta vom Metten Eck“ musste als erste zeigen, ob sie gut auf Schweiß eingearbeitet wurde. Hier zeigte die kleine zierliche Hündin eine top Leistung. Fast kein Abweichen vom Anfang der Fährte bis zum ausgelegten Bock. Nur ein neben der Fährte abspringendes Reh bekam für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit von Quinta, die sich dann aber wieder ihrer Aufgabe widmete und zielstrebig der Schweißfährte folgte. Diese Arbeit wurde einstimmig vom Richterteam mit dem Prädikat „sehr gut“ belohnt. Losnummer 2 hatte der Führer von Yoschi, dem DD, gezogen. Auch hier Anspannung pur. Der sehr vorwärtsstrebende Rüde machte es seinem Führer nicht leicht, denn er wollte mit Tempo und hoher Nase die Fährte arbeiten und erlag dadurch den vorhandenen Verleitungen. Yoschi wurde durch mehrmaliges Ablegen zur Ruhe gezwungen und konnte mit 2 Abrufen dann doch noch zum Stück finden. Igor, der für die Tagfährte gemeldet wurde, meisterte die Arbeit auf der Schweißfährte in sehr guter und konzentrierter Manier. Er ließ sich durch nichts ablenken und folgte der Rotfährte zielstrebig bis zum Stück. Er bekam das Prädikat „sehr gut“ in die Richterbücher geschrieben. Die Bringfächer (Fuchs, Kanin) wurden von allen Hunden mit sehr guten Leistungen absolviert. Beim Buschieren hatten die beiden hochpassionierten Drahthaare Schwierigkeiten, unter der Flinte zu suchen und mussten mit einigen Kommandos kurz gehalten werden, was Punkte kostete. Mit dem letzten Waldfach Stöbern beendeten wir den ersten Prüfungstag. Die Richter waren mit den gezeigten Leistungen der Hunde sehr zufrieden.

Am Sonntag trafen wir uns alle im Revier „Gut Schlieme“ bei Sebastian, dem Führer von Quinta. Ein tolles Revier, wie für eine Prüfung gemacht. Viele Hecken, lange Weiden, viel Schilf. Wir waren gespannt, ob wir schnell an das benötigte Federwild kommen würden. Man hört von vielen Prüfungen, dass lange nach Federwild gesucht werden muss. Hier war es wie in den viel zitierten alten Zeiten. Stand der Hund vor, strich nicht nur ein Fasan ab, sondern gleich mehrere. Einige Fasane wurden auch von uns Richtern herausgetreten und wir hatten gleich ein schlechtes Gewissen, den Hunden die Gelegenheit an Wild zu kommen, verdorben zu haben. Solche Gedanken waren nicht nötig, denn es waren genügend Fasane für alle Hunde da.  Somit konnten wir die Fächer, wo die Hunde an Wild gebracht werden mussten, schnell abschließen. Die Hunde haben sehr gut gearbeitet, zeigten sehr gute Vorstehbilder und Manieren am Wild, Bringfächer waren auch in Ordnung. Yoschi wollte seinem Führer ein besonders aufregendes Wochenende bescheren, was er auch geschafft hat. Er zeigte uns oft, dass er doch das Bedürfnis hat, weit zu jagen und auch oft ohne Zusammenarbeit mit seinem Führer. Der Führer wusste auch, was er mit diesem Hund falsch gemacht hatte. Der Rüde durfte schon mehrere Drückjagden laufen. Das freie Jagen ist natürlich vor einer VGP Gift, da der Gehorsam „aufgeweicht“ wird. Beim nächsten Hund will er diesen Fehler nicht mehr begehen.

Es haben alle Gespanne die Prüfung gemeistert! Die kleine Münsterländerhündin „Quinta vom Metten Eck“ hat als Suchensiegerin mit 328 Pkt. im I.Preis die diesjährige VGP beendet und darf sich nun auf dem Wanderpokal verewigen. Ich glaube als erster Kleiner Münsterländer!  Ein super Ergebnis für den Erstlingsführer mit seiner Quinta! Von der Jugendsuche über HZP und jetzt VGP hat die Hündin mit Führigkeit, Ruhe, Leistungsbereitschaft und Jagdverstand überzeugt. Gratulation und Waidmannsheil! Toller Hund, toller Führer und tolles Gespann!

Volker Brunotte mit seinem DD „Igor vom Bremersand“ erreichte 308 Pkt im I.Preis und Uwe Lilienthal mit DD „Yoschi vom Ostertal“ konnte die Prüfung mit 275 Pkt im III. Preis bestehen. Alle drei Hunde werden ins Deutsche Gebrauchsstammbuch 2019 eingetragen.

Allen Hundeführern Waidmannsheil zur bestandenen VGP!

Suchensiegerin Quinta vom Metten Eck mit Sebastian Klatte

Eine Prüfung ist zu Ende……Eine Prüfung mit sehr guten Revieren, mit engagierten Richtern, mit sehr gut ausgebildeten Hunden, mit netten Gästen, vielen interessanten Gesprächen am Rande des Prüfungsgeschehens und anschließenden leckerem Essen! Hier an dieser Stelle auch Danke an das Team vom Klenke´s Gasthaus in Langwedel, dass wir wieder dort Gäste sein durften und für das leckere Essen!

Vielen Dank an alle, die zum Gelingen der Prüfung in jeglicher Form auch immer beigetragen haben.

Waidmannsheil

Ramona Wehe