Landkreis – Das Pilotprojekt „Frühjahrsblüher“ von Imkern, Jägern und Landwirten zeigt überzeugende Ergebnisse. „Ich werde im August über 30000 Quadratmeter mit dieser Blühmischung einsäen“, verkündete Dirk Gieschen, Landwirt aus Quelkhorn, voller Begeisterung vor Mitgliedern der CDU-Kreistagsfraktion im Gohbachtal, heißt es in einer Mitteilung der Christdemokraten.
Der „Weltbienentag“ war willkommener Anlass für eine Exkursion zu drei verschiedenen Arten von Blühstreifen in den Gemarkungen Eitze, Luttum und Weitzmühlen. Zuerst besichtigte die Delegation aus Kreistagsmitgliedern und Landwirten eine im April mit der „Verdener Imkermischung“ ausgesäte Ackerfläche. Davon gibt es im gesamten Kreisgebiet über 300 Hektar. Der aus elf Sorten bestehende Bestand aus bienenfreundlichen Blühpflanzen war noch recht klein. „Die ersten Blüten werden im Juni da sein“, erläuterte dazu Imker Heinrich Kersten.
Einige hundert Meter weiter zeigte Wilhelm Hogrefe dann einen in voller Blüte stehenden Blühstreifen aus dem neuen Projekt „Frühjahrsblüher“. Hier handele es sich um ein Pilotprojekt. Ausgesät wurde bereits im August des vergangenen Jahres. Dadurch konnten die Pflanzen voll entwickelt dem Winter trotzen. „Bereits Ende März zeigten sich die ersten leuchtend gelben Blüten“, berichtete Hogrefe der Mitteilung zufolge. Seit Anfang April blühten auch violette Ölrettichpflanzen sowie blauweißer Borretsch. Und seit 14 Tagen dominieren die purpurroten Blüten des Inkarnatklees. Auch erste Kornblumen waren zu sehen. Zahlreiche Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Käfer besuchten die Blüten.
„Die Jägerschaft unterstützt als anerkannte Naturschutzorganisation dieses Projekt ausdrücklich. Denn neben dem Insektenschutz bieten die Pflanzen im Winter und im zeitigen Frühling dem Wild Deckung und Nahrung“, so der Kreisvorsitzende der Jägerschaft, Jürgen Luttmann. Außerdem seien diese Blühstreifen sehr für Bodenbrüter geeignet.
Eine dritte Art von Blühstreifen konnte sich die Delegation in Specken ansehen: Auf einem sandigen Streifen zwischen Wald und Acker wurde hier vor einem Jahr eine reine Wildblumenmischung eingesät, die der Landkreis Verden kostenfrei anbietet. Nach zögerlichem Aufgang blühen nun fast ein Dutzend verschiedene Arten. Jäger, Imker, Landwirte und die CDU-Kreistagsfraktion seien sich darin einig, heißt es in der Pressemitteilung, dass das neue Projekt „Frühjahrsblüher“ vom Landkreis gefördert werden sollte. Dazu Wilhelm Hogrefe: „Blühstreifen erfüllen viele Funktionen: sie erhalten die Artenvielfalt und verschönern das Landschaftsbild. Zudem sind es wichtige Rückzugsorte. Aus den Blühstreifen schwärmen Marienkäfer und Florfliegen aus. Diese vertilgen Blattläuse und schützen damit unsere Kulturpflanzen.“