Thedinghausen – Die Zeiten sind längst vorbei, als die Jägerschaft nur durch Wald und Flur lief, um Wild zu erlegen. Eine mindestens ebenso große Rolle spielt inzwischen der Natur- und Landschaftsschutz.
Nicht zuletzt deswegen wurde jetzt im Bruch zwischen´Thedinghausen und Emtinghausen, direkt an der kleinen Eyter, ein Wildbienenhotel aufgestellt (das natürlich auch von anderen Insekten benutzt werden darf). Wildbienen oder auch Hummeln, die im Gegensatz zu Honigbienen nicht in Staaten, sondern als Einzelgänger leben, sind häufige Gäste in Insektenhotels. Auch verschiedene Wespenarten wie Schlupf-, Falten-, Grab- oder Wegwespen sowie Käfer, Florfliegen und Ohrwürmer nehmen das Angebot gerne an. Die meisten Bewohner leisten einen wichtigen Beitrag im Ökosystem. Zum Beispiel bekämpfen sie auf biologische Weise Schädlinge oder bestäuben Blüten. Dazu Heinz-Dieter Bargmann vom Hegering Thedinghausen: „Gerade in Zeiten des Insektensterbens leisten Nisthilfen einen großen Beitrag zur lokalen Fauna.
Die einzelnen Fächer des Hotels wurden von einer Gruppe handwerklich versierter Waidgesellen in mühevoller Kleinarbeit eingefügt. Verschiedene Materialien, unter anderem Schilf, gebohrtes Längsholz, Bambus und tönerne Insektensteine fanden in dem bedachten Kastenteil Verwendung.
Heinz-Dieter Bargmann erläutert: „Der Einsatz verschiedener Materialien ist wichtig, da die unterschiedlichen Wildbienen auch unterschiedliche Durchmesser und Längen der Nistgänge bevorzugen. Das Insektenhotel dient dabei gleichermaßen als Schutz-, Brut und Rückzugsraum.“
Die Jägerschaft hofft nun, dass in ihrem Hotel möglichst viele Wildbienen und anderes Getier Unterschlupf finden. Denn natürliche Rückzugsorte sind in Zeiten von Monokulturen wie Mais oder Raps nur noch schwer zu finden.
Für den interessierten Spaziergänger wurde direkt neben dem Wildbienenhotel eine Info-Tafel aufgestellt, auf der allerlei Wissenswertes zum Thema zu finden ist. Darauf erfährt man auch, dass das Wildbienenhotel im Rahmen des Verdener Hegefonds und mit Unterstützung der niedersächsischen Bingo-Stiftung von den Jägern aufgestellt wurde. Und damit die Bienenschar auch weiß, wohin sie ausfliegen soll, hat die Jägerschaft ganz in der Nähe noch eine Wildblumenwiese angelegt. sp