07.11.2020 VAZ: Umweltfrevler in der Marsch

Eichenlaub illegal auf Blühwiese entsorgt

Das sah doch schon richtig gut aus, auf der großen Blühfläche des Daverdener Landwirts Dr. Rudolf Lüdemann in der Marsch (Ii.). jetzt hat hier jemand an diversen Stellen Eichenlaub entsorgt. Das ist an sich schon illegale Abfallentsorgung. Besonders bitter: An besagten Stellen mit dem Eichenlaub blüht nächstes Jahr garantiert nichts mehr. Foto: Haubrock-Krledel
Foto: Haubrock-Krledel

Daverden – Jäger und Landwirte ziehen beim Pilotprojekt „Verdener Frühjahrsblüte“ erfolgreich an einem Strang. Durch die Aussaat im Spätsommer ergibt sich im folgenden Jahr nicht nur ein vielfältiges Nektar- und Pollenangebot für Insekten, es werden darüber hinaus Habitate für Bodenbrüter geschaffen.

Auch das Wild findet in der Vegetation Deckung.

Engagierte Landwirte haben Versuchsflächen ohne staatliche Förderung ausgesät.

Um so ärgerlicher ist es, wenn auf diesen Flächen Abfälle entsorgt werden. Diese Erfahrung musste Landwirt Dr. Rudolf Lüdemann jetzt aber bei einer seiner Blühflächen in Daverden machen. An mindestens acht verschiedenen Stellen wurden von Umweltsündern Bodenreste und Gartenabfälle abgeladen. Blühen wird an diesen Stellen erst einmal nichts mehr.

„Ich war am letzten Wochenende nicht zu Hause, am Montag, 2. November, habe ich die Abfälle dann entdeckt. Von der Straße aus war das nicht so leicht zu sehen“, erzählt Lüdemann.

Der Landwirt schätzt, dass es sich bei dem illegal entsorgten Abfall um drei bis vier Kubikmeter handelt. „Das ist schon ein bisschen mehr als eine Schubkarre. Wo das liegt, hat sich die Blüte erledigt“, stellt der Daverdener fest.

Einen Verdacht, wer die Abfälle abgeladen hat, hat Lüdemann nicht, für Hinweise wäre er daher dankbar.

Auch Blühflächeninitiator Heinrich Kersten ist verärgert über das gedankenlose Verhalten einiger Mitmenschen. „Landwirte mit Herzblut beteiligen sich am Blühkonzept im Monitoring-Projekt mit externen Experten – und müssen derartige Erfahrungen mit Umwelt-Rowdys machen“, sagt er kopfschüttelnd.

„Ich will ja nicht behaupten, dass ich mit den Blühflächen die Welt retten kann. Wer aber diese Blühflächen zerstört, ist selber nicht zu retten“, sagt Rudolf Lüdemann und hofft, dass dieses Vorkommnis ein Einzelfall bleibt.      ahk