Ahsen-Oetzen – „Naturschutz spielt heute im Jagdwesen die zentrale Rolle“, erklärt Andreas Kühn. Der 47-Jährige ist Jagdpächter für den Bereich Ahsen-Oetzen. „Das Erlegen von Wild als Bestandsregulierung ist längst nicht mehr die Hauptsache.“
Und darum hat sich Kühn zusammen mit seiner 19-jährigen Tochter Leonie (seit zwei Jahren Jägerin) ans Werk gemacht und im Bereich des Streeks am Hirtenhaus eine Pflanzaktion gestartet.
Er erzählt: „In Absprache mit Corinna Peters, der Besitzerin des Fährhauses, haben wir auf einer Weide in der Nähe des Hauses nach Rücksprache mit den ebenfalls involvierten Badener Nathenwisch-Bauern fünf Obstbäume gepflanzt – zwei Apfel-, zwei Birnen- und einen Zwetschgenbaum. Die werden in einigen Jahren einmal eine Futterquelle für kleine Säugetiere, also Niederwild, und Insekten sein.“
Außerdem wurden 100 Heckenpflanzen gesetzt. Schlehe, Weißdorn und Holunder wurden auf gut 50 Metern Länge in die Erde gebracht. „Bei dieser Pflanzung handelt es sich um einen sogenannten Hegebusch, der der Vernetzung der einzelnen Biotope in diesem Bereich dient“, erklärt der erfahrene Waidmann.
Finanziert wurde die ganze Sache über den Verdener Hegefonds, die Umsetzung erfolgte im Namen der Jägerschaft Ahsen-Oetzen.
Einige Wochen zuvor, im August, war dieser Naturschutzmaßnahme bereits eine weitere Aktion vorausgegangen. Ganz in der Nähe, ebenfalls am Streek in Sichtweite der Weser, wurde auf insgesamt einem Hektar auf zwei Flächen eine Frühjahrsblühmischung, die Verdener Frühjahrsblüte, für eine Wildblumenwiese ausgebracht.
„Die ist super angegangen“, freut sich Andreas Kühn. „Das Areal mit seinen verschiedenen Blumen und Pflanzen wird jetzt zwei Jahre völlig sich selbst überlassen. Die Gewächse bieten nicht nur Insekten Nahrung. Auch Fasan, Schnepfe, Hasen, Kaninchen, viele Vögel und anderes Kleingetier findet hier demnächst einen gedeckten Tisch vor. Ganz nebenbei bietet diese Blumenwiese den Tieren auch Deckung, genau wie die Hecke in der Nähe.“
Ein kleines Lob verteilt Andreas Kühn in diesem Zusammenhang an den Schwarmer Lohnunternehmer Dirk Asendorf, der die Maschinen für die Aussaat kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.
Kühn verspricht: „Das wird noch nicht die letzte ökologische Maßnahme in Ahsen-Oetzen gewesen sein.“ sp