Verbandsgebrauchsprüfung 2021- ein bleibendes Erlebnis!

Bringselverweiser CF Baron Vallis Baptismi (Foto: Friedrich Köhler)

Das vergangene Wochenende (9./10.10.) werde ich lange in Erinnerung behalten. Es waren zwei Tage, wo die Gefühle Achterbahn fuhren. Vorfreude, Anspannung, Herzrasen, Freudensprünge, Entspannung, Nervosität, Zweifel, Zuversicht, Unsicherheit und Zufriedenheit – all das und noch viel mehr waren präsent. Warum dieses Durcheinander der Gefühle? Es war das VGP Wochenende und ich hatte meinen CF Rüden Baron gemeldet. Prüfungsangst ist während einer Prüfung mein ständiger Begleiter und deshalb spielen die Gefühle verrückt.  Aber alles der Reihe nach…..

Wolfgang Mohr, der als Suchenleiter agierte, organisierte die passenden Reviere für die Meisterprüfung. Wie jedes Jahr stellten Dr. Jürgen Tröger das Waldrevier in Kirchlinteln und Heinz Hermann Beckmann das anspruchsvolle Gewässer in Daverden zur Verfügung. Für die Feldarbeit wurde kurzfristig das Revier in Hagen Grinden ausgesucht und die beiden Pächter, Christel Röpke und Heinrich Blohme gaben ihr Einverständnis, die Prüfung im Revier durchzuführen. So hatte ich „Heimvorteil“, denn ich habe für dieses Revier einen Jagderlaubnisschein.  An dieser Stelle den Revierinhabern ein Waidmannsdank für die Bereitstellung der Reviere.

Zwei Hunde wetteiferten um den begehrten Titel „Suchensieger VGP 2021“. Die Deutsch Kurzhaar Hündin „Bella vom Löwenherzfels“ geführt von Günther Meyer-Heemsoth und mein Cesky Fousek Rüde „Baron Vallis Baptismi“.

Günther Meyer Heemsoth, ein weit über die Landesgrenzen hin bekannter DK Züchter, Ausbilder und Führer. An diesem Wochenende zollte ihm die gesamte Korona Hochachtung. 3 Tage vor seinem 92.! Geburtstag führte er seine junge Hündin zur VGP. Respektable Leistung! Günther, ich ziehe meinen Hut!

Bei bestem Prüfungswetter begannen wir die diesjährige VGP mit den Waldfächern. Über die Arbeiten der Hunde gibt es nicht viel zu berichten. Es lief einfach wie am Schnürchen und die Richter brauchten nicht lange wegen der Notenvergabe zu beraten. Die Prüflinge riefen ihr Leistungspotenzial ab und zeigten in allen Waldfächern sehr gute Leistungen. Selbst das Fach Schweißarbeit, wo ich immer meinen Hunden bei der Prüfung im Wege stehe, absolvierte mein Rüde mit Bravour. Er verwies mir das letzte Wundbett und ich brauchte einige Sekunden, bis ich es registrierte, dass wir am Ende der Schweißfährte angekommen waren. Eine zentnerschwere Last fiel von mir. Etwas Anspannung blieb noch da, denn das anschließende Bringselverweisen musste auch noch klappen. Baron zeigte auch hier, gelernt ist gelernt. Er „kämpfte“ sich durch die Brombeeren, fand zum Stück und kam mit Bringsel im Fang zu mir zurück. Nun pendelte er hin und her, bis wir gemeinsam am Stück waren. Baron bekam seine Portion Rinderhack und ich den Bruch überreicht. Ein tolles Gefühl! Totale Erleichterung! Glück pur!

Hagen Grinden war die richtige Entscheidung für die Feldarbeit, denn es war ein sehr guter Wildbesatz an Haarwild und Federwild vorhanden. Die Hunde konnten ihre Qualitäten als Vorstehhunde mehrmals eindrucksvoll zeigen und jedem Vorstehhundeführer ging bei den gezeigten Leistungen das Herz auf. Auch im Prüfungskomplex Feld hatten die Richter leichtes Spiel bei der Notenvergabe. Beide Hunde zeigten in allen Prüfungsfächern sehr gute Arbeiten.

Ein altes Hundeführersprichwort lautet: “ Am Wasser trennt sich die Spreu vom Weizen“. Dieser Spruch drückte bei dieser VGP besonders schwer auf mir, denn es gab eine Vorgeschichte. Vor zwei Wochen durfte ich an einer internationalen Prüfung in Tschechien, dem Mutterland des Cesky Fousek, als einzige deutsche Starterin teilnehmen. Leider rief mein Rüde sein Leistungspotenzial am Wasser nicht ab und wir konnten die Prüfung nicht bestehen. Dieses Erlebnis steckte noch hautnah in mir und ich kann mir bis heute nicht erklären, warum mein „Tscheche“ am Wasser versagte.

Können wir an die lange Reihe der 4er Zensuren auch am Wasser anknüpfen?  Nein konnten wir nicht, denn am Wasser mussten wir zu recht Punkte lassen. Baron brauchte „beim Stöbern ohne Ente“ etwas verbale Unterstützung von mir, so dass das Richterurteil „gut“ lautete. Der Rüde ist keine HZP gelaufen, deshalb meldete ich die VGP mit lebender Ente. Bei diesem Prüfungsfach brauchte der Rüde ebenfalls etwas Unterstützung von mir und erhielt auch  hier die Bewertung „gut“.  Es hätte Vollhaus werden können, aber abgerechnet wird nach dem letzten Prüfungsfach. Nein es schwingt keine Traurigkeit in diesen Zeilen mit. Ich bin rundum glücklich und zufrieden und richtig stolz auf dieses Ergebnis und meinen „Tschechen Fussel“ Baron.

Die DK Hündin lieferte in allen Fächern des Wasserkomplexes sehr gute Leistungen ab. Auch Günther und seine Bella müssen einen „Schönheitsfehler“ in der Zensurentafel hinnehmen. Zweimal die Note „gut“ und alle anderen Fächer die Note „sehr gut“!

Somit haben beide Hunde erfolgreich die VGP beendet! Der CF Rüde mit 342 Pkt. I. Preis ÜF mit Bringselverweisen und  die DK Hündin mit 332 Pkt. I. Preis ÜF! Hervorragende Ergebnisse! Waidmannsheil! Der Wanderpokal wird jetzt für ein Jahr einen Ehrenplatz bei mir erhalten.

Das Siegergespann  Ramona Wehe mit CF Baron Vallis Baptismi (Susan Zschietschker)

 

Günther Meyer Heemsoth mit DK „Bella vom Löwenherzfels“ (Susan Zschietschker)

Die Verbandsgebrauchsprüfung 2021 ist Geschichte…..und diese wird allen Anwesenden noch lange in Erinnerung bleiben. Man kann suchen wie man will, man wird „KEIN Haar in der Suppe“ finden. Sehr gut vorbereitet, sehr gut organisiert, fair gerichtet, sehr gut vorbereitete Hunde, kameradschaftlicher Umgang aller Teilnehmer miteinander, nette Gespräche am Rande des Prüfungsgeschehens, kühle Getränke und leckeres Essen und am Ende der Prüfung strahlende Hundeführer mit ihren Hunden. Eine rundum gelungene VGP 2021! Waidmannsdank!

An dieser Stelle ein Waidmannsdank an den Prüfungsleiter Wolfgang Mohr und den Mitrichter Peter Münch für die Organisation und Vorbereitung der Prüfung.  An das Richterteam Wolfgang Mohr, Peter Münch und Richterobmann Nils Reinecke Waidmannsdank für das kompetente, jagdnahe und faire Richten.

Waidmannsdank an die Pächter der Reviere Kirchlinteln, Daverden und Hagen Grinden für die Bereitstellung der Reviere.

Danke an das Team vom „Landhotel zur Linde“ für die Gastfreundschaft und die Bewirtung.

Danke an Susan Zschietschker für die Bereitstellung der Fotos!

Waidmannsdank!

Ramona Wehe mit dem CF Baron Vallis Baptismi