VON REIKE RACZKOWSKI
Luttum – Es war ziemlich nervenaufreibend, aber am Ende ging es gut aus. Am Donnerstag haben Sonja Duwe-Schnittker und Steffi Junge in der Nähe des Luttumer Funkturmes einen Damhirsch aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet. Bei einem Spaziergang habe ihr Hund sie auf das total verängstigte Tier aufmerksam gemacht, das sich in einem Weidezaun verfangen hatte, der sich dazu noch um einen Baum gewickelt hatte, erzählt Sonja Duwe-Schnittker. An dem Zaun befand auch noch ein Weidezaungerät.
Der Damhirsch war panisch und konnte sich nicht selbst befreien. „Ich habe die Polizei angerufen, aber ich glaube, die hatten Probleme, mich zu finden.“ Sie habe dann eine Freundin, Steffi Junge, angerufen, die in Armsen wohnt. „Ich habe ihr gesagt, sie soll alles mitbringen, was dabei helfen könnte, den Hirsch zu befreien, Messer, Scheren, alles.“ Die Freundin sei blitzschnell vor Ort gewesen, und gemeinsam hätten sie es geschafft, das erschöpfte Tier zu beruhigen und es Stück für Stück loszuschneiden. „Als die Polizisten dazu kamen, war es fast geschafft, sodass sie nicht mehr helfen mussten.“ Der Hirsch sei dann weggelaufen, augenscheinlich unverletzt.
„Der Draht sieht mir nach dem immer häufiger eingesetzten wolfsabweisenden Grundschutz aus“, sagte gestern Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft Verden, nach einem ersten Blick auf die Fotos. Der Luttumer Jagdpächter Helmut Meyer sieht das ähnlich. „Derzeit weiden gleich mehrere Schafsherden in der unmittelbaren Umgebung.“ Er wolle jetzt bei den Tierhaltern nachfragen, ob jemand seinen Zaun vermisst. Es sei bereits der zweite Damhirsch in diesem Jahr, der sich in diesem Gebiet in einem Zaun verfangen habe.