12.02.2022 VAZ: Happy End für einen Hirsch

Frauen befreien das total verängstigte Tier aus einem Weidezaun

Stück für Stück schneidet Sonja Duwe-Schnittker den Damhirsch los. Foto: Privat

VON REIKE RACZKOWSKI

Luttum – Es war ziemlich nervenaufreibend, aber am Ende ging es gut aus. Am Donnerstag haben Sonja Duwe-Schnittker und Steffi Junge in der Nähe des Luttumer Funkturmes einen Damhirsch aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet. Bei einem Spaziergang habe ihr Hund sie auf das total verängstigte Tier aufmerksam ge­macht, das sich in einem Weidezaun verfangen hatte, der sich dazu noch um einen Baum gewickelt hatte, erzählt Sonja Duwe-Schnittker. An dem Zaun befand auch noch ein Weidezaungerät.

Der Damhirsch war panisch und konnte sich nicht selbst befreien. „Ich habe die Polizei angerufen, aber ich glaube, die hatten Probleme, mich zu finden.“ Sie habe dann eine Freundin, Steffi Junge, angerufen, die in Armsen wohnt. „Ich habe ihr gesagt, sie soll alles mitbringen, was dabei helfen könnte, den Hirsch zu befreien, Messer, Scheren, alles.“ Die Freundin sei blitzschnell vor Ort gewesen, und gemeinsam hätten sie es geschafft, das erschöpfte Tier zu beru­higen und es Stück für Stück loszuschneiden. „Als die Polizisten dazu kamen, war es fast geschafft, sodass sie nicht mehr helfen muss­ten.“ Der Hirsch sei dann weggelaufen, augenscheinlich unverletzt.

„Der Draht sieht mir nach dem immer häufiger eingesetzten wolfs­abweisenden Grundschutz aus“, sagte gestern Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft Verden, nach einem ersten Blick auf die Fotos. Der Luttumer Jagdpächter Helmut Meyer sieht das ähnlich. „Derzeit weiden gleich mehrere Schafsherden in der unmittelbaren Umgebung.“ Er wolle jetzt bei den Tierhaltern nachfragen, ob je­mand seinen Zaun vermisst. Es sei bereits der zweite Damhirsch in diesem Jahr, der sich in diesem Gebiet in einem Zaun verfangen habe.