Langwedel – Den größten Raum nahm jetzt bei der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Langwedel im Gasthaus Klenke der Bericht des Jagdpächters Kuno Gätje aus Langwedelermoor in Anspruch. Es ging wie schon in den Vorjahren um das Thema Nutrias (Myocastor Coypus). Das Land Niedersachsen hat 2018 einen Erlass herausgegeben, der die Bejagung der invasiven und gebietsfremden Art regelt und aufgrund der schnellen Ausbreitung der Nutrias und der möglichen Schäden, durch deren Bauten sogar eine Verstärkung der Jagd auf diese Art als notwendig erklärt. Durch die
Jagd und aufgestellte Fallen habe man das Problem im Revier Langwedel gut im Griff, so Kuno Gätje.
Im Bereich Langwedelermoor habe man ein von einem Wolf gerissenes Reh registriert, so der Jagdpächter. Auch im Bereich Breitenfeldermoor / Spanger Forst seien Wölfe gesichtet worden.
Außerdem berichtete Kuno Gätje vom Wildbestand im Bereich Langwedel. „Seit neun Jahren hat es keine Treibjagd mehr gegeben“, erklärte Gätje, also auch schon lange vor Coronazeiten nicht mehr. Und das sage viel über den Bestand des Wildes aus. Jedes Jahr würden Rehkitze, Junghasen und am Boden brütende Vogelarten vom Mähwerk während der Erntezeit getötet.
Zur Verhinderung des sogenannten Mähtodes haben sich Landwirte und Jagdpächter zusammengetan und diverse Rehkitzretter gekauft. Die Jagdgenossenschaft hat sich beim Kauf dieser Geräte bisher mit 600 Euro beteiligt. Ansprechpartner für diese neun vorhandenen Rehkitzretter ist Thomas Gätje in Langwedelermoor (Wollblöcken 10).
Zu erwähnen ist noch, dass im Jagdausschuss künftig Marcus Spreckels mitarbeiten wird. Er arbeitet dort im Sinne von Peter Lange weiter, so die Ansage.
Die Versammlung hatte mit einer Schweigeminute für zwei Verstorbene, Jagdpächter Peter Lange und den dritten Vorsitzenden Joachim Gätje, begonnen. Beide Männer hätten sich zu Lebzeiten großes Ansehen erworben – weit über den Kreis der Jagdgenossenschaft hinaus.
Zur gut besuchten Versammlung unter den aktuellen Coronavorschriften hatte der Vorsitzende der Genossenschaft, Jürgen Luttmann, neben den Mitgliedern auch die Jagdpächter Ralf Holtkamp und Kuno Gätje begrüßt.
Bevor es ernst wurde, hatte sich die Versammlung ein zünftiges Kohl- und Pinkelessen gegönnt. Die obligatorischen Jahresberichte des Vorstandes wurden zügig abgehandelt. Der Kassenbericht von Friedrich Hinrichs wies positive Zahlen auf, gegen das Protokoll der vergangenen Versammlung von Hermann Thran gab es keine Einwände. Christian Beckmann hatte in seinem Prüfbericht für die Kasse ebenfalls keine Einwände.
Der Rückblick auf das vergangene Jahr durch Jürgen Luttmann fiel kurz und knackig aus. Auch 2021 Jahr hatte es keine Treibjagden gegeben. Immerhin war der traditionelle Jagdausflug möglich, bei dem 50 Mitglieder in Hamburg unterwegs waren.
Die Wahlen erforderten keinen großen Zeitaufwand. Die Nachfolge des verstorbenen dritten Vorsitzenden Joachim Gätje trat sein Sohn Thomas an. Er wolle die Arbeit seines Vaters fortsetzen, so der Junior. Zum Kassenprüfer wurde aus dem Bereich Langwedel Christian Beckmann und aus dem Bereich Langwedelermoor Günter Gieschen gewählt.
Der Jagdausflug 2022 führt die Jagdgenossenschaft am 23. Juni zum Wasserstraßenkreuz nach Minden/Westfalen. Hier steht eine 90-minütige Schifffahrt auf der Weser und dem Mittellandkanal auf dem Programm. Danach geht es ins ostwestfälische Petershagen-Heim-sen und ins Heringsfängermuseum. Neben dem Haupthaus stehen dort das Heimser Haus mit alten Trachten, das Meßlinger Haus mit dem Schwerpunkt Handwerk und das Friller Haus mit der Geschichte der Heringsfänger aus der Region im Mittelpunkt. So ist jedenfalls die aktuelle Planung. Zu der gehört auch, dass sich die Reisegesellschaft Kaffee und Kuchen gönnt und nach der Heimkehr das traditionelle Abendessen im Gasthaus Klenke. roh