Neben dem Anlegen natürlicher Nisthabitate kann auch ein sogenanntes Wildbienenhotel im Garten die Insekten einladen. Und für den Menschen bieten diese Nisthilfen Gelegenheit, die Wildbienen zu beobachten oder zu fotografieren. Nicht im Garten, sondern auf den Friedhöfen in Lunsen und Blender sind zwei dieser Hotels nun aufgestellt worden, in Lunsen unterstützt vom Hegering Thedinghausen und in Blender von den örtlichen Jägern. „Es hat sich herumgesprochen, wie wichtig neben den Honigbienen auch alle Wildbienenarten für die Natur und damit für die Menschen sind“, sagt Jens Frese aus Werder vom Hegering Thedinghausen. Allgemein sei bekannt, dass die Kulturlandschaft immer weniger Möglichkeiten für das Wirken und Überleben dieser Insekten biete. Es fehle an geeigneten Nahrungspflanzen und an ausreichend Wohnstätten und Nistgelegenheiten. „Aus diesem Grund gibt es Bestrebungen, für die Wildbienen längerfristige Ansiedlung und Vermehrung zu gewährleisten, indem man als teilweisen Ersatz geeignete Wohnstätten und Nistgelegenheiten schafft wie zum Beispiel in Form von Wildbienenhotels“, sagt Segelke Niebuhr von den Jägern in Blender. Die Jägerschaft des Landkreises Verden hat im Rahmen des Verdener Hegefonds und mit Unterstützung durch die Bingo-Umweltstiftung ein neues Hegefondsprogramm „Wildbienenhotels“ in die Wege geleitet. An geeigneten Standorten in den Revieren sind große Kästen aufgestellt worden. Und zuletzt sind die Kirchengemeinden Blender und Lunsen an die Jägerschaft herangetreten. In Lunsen war der Kinderchor mit Pastorin Anja Sievers beim Aufstellen dabei, und in Blender (r.) hatte Pastor Sebastian Sievers seine Konfis zu Hilfe gerufen. „Die Friedhöfe bieten den Insekten den ganzen Sommer über ein sehr unterschiedliches und abwechslungsreiches Nahrungsangebot“, so Jens Frese.
Und in dem Augenblick, wo ihm die Worte über die Lippen gingen, schaute schon der erste Kandidat für die neue Wohnung vorbei. Die Anschaffung wurde unter anderem von der Bingo-Stiftung, der Volksbank Niedersachsen-Mitte und den örtlichen Jägern unterstützt. Text / Fotos: Heiner Albrecht