VON ANTJE HAUBROCK-KRIEDEL
Verden – Die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum der Gebietsreform endeten am Sonnabend mit einem großen und fröhlichen Fest in der Innenstadt. Die Fußgängerzone hatte sich vom Rathaus bis zum Dom in eine einzige Festmeile verwandelt. Mehr als 80 Vereine, Institutionen und weitere Aussteller hatten sich mit vielen Aktionen für die ganze Familie beteiligt. Bei strahlendem Sonnenschein war gefühlt ganz Verden auf den Beinen. Während der gesamten Öffnungsdauer von zwölf bis 18 Uhr war es voll in der Fußgängerzone und die Stimmung war prima.
Kurz vor zwölf stimmten die Nightingales, der junge Chor des Domgymnasiums, die Gäste mit ihrem frischen Programm auf das Stadtfest ein. Danach eröffnete Bürgermeister Lutz Brockmann das Fest offiziell. In Verden sei es gelungen, nach der Gebietsreform gut mit den Ortsräten zusammenzuarbeiten, die Stadt habe sich in den letzten 50 Jahren gut entwickelt und er freue sich auf weitere gute Zusammenarbeit. „Das Beste, das wir haben sind wir“, sagte der Bürgermeister.
In den kommenden Stunden musste sich wirklich niemand langweilen, zu entdecken war genug. So hatte der Verdener Luftfahrt-Verein eigens ein Segelflugzeug mitgebracht. Interessierte konnten sich in die Geheimnisse des Segelflugs einweihen lassen.
Sportlich betätigen konnte man sich bei Tennis, Golf oder Badminton. Die jeweiligen Vereine hatten keine Mühen gescheut, ihren Sport den Gästen näherzubringen. Geistesakrobatik war dagegen beim Blitz- oder Simultanschach gefragt.
Eigens zum Stadtfest kamen auch die Domfestspiele noch einmal zurück, diesmal als to go-Version. Gegen einen kleinen Obolus spielten die Darsteller kleine Szenen, zum Beispiel das Liebesgespräch zwischen Valentin und Margarete oder den dramatischen Mordversuch an Margarete. Auf Wunsch kam auch der strenge Inquisitor heraus und las den Zuschauern ordentlich die Leviten.
Auch die Kirchen nutzen die Gelegenheit, sich gemeinsam zu präsentieren. In einer Abstimmung mit Bällen konnten die Besucher sagen, wo sie in Zukunft die Hauptaufgabe der Kirche sehen.
Die Kinder hatten Spaß auf der Hüpfburg oder bei verschiedenen Riesenspielen, besonders beliebt war das Jengaspiel. Gut besucht war zudem der Stand des Heimatvereins Borstel, wo die Kleinen Besucher sich Steckenpferde basteln konnten.
Der Lions-Club Verden Kristina Regina verkaufte neben allerhand Selbstgemachtem auch Setzlinge von Bäumen und selbst gezogene Pflanzen für mehr Grün in der Stadt.
Die Infomobile des Vereins Bienenfreunde Verden, ein Zusammenschluss aus Jägern, Imkern und Landwirten, fanden ebenfalls regen Zuspruch. Besonders umlagert war der Schaubienenkasten. Schließlich gibt es nicht so oft die Gelegenheit, ein Bienenvolk so ungestört zu beobachten. Wer einige Fragen aus dem Bereich der Natur richtig beantwortet hatte, bekam zur Belohnung eine Tüte Saatgut der „Verdener Frühjahrsblüte“ für ein noch bunteres Verden.
Während des gesamten Festes gab es Livemusik auf den Bühnen, am Dom und vor dem Rathaus, die Bänke waren immer gut gefüllt. Auch für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt. Der Heimatverein Eissel und die Verdener Brau Manufaktur schenkten ihre Bierspezialitäten aus. Zu Essen gab es neben den Imbiss-Klassikern auch internationale Köstlichkeiten.
„So ein Fest sollte es bald wieder geben“, war die einhellige Meinung unter den Besuchern.