VON EMIL STOCK
Landkreis Verden. Die Jägerschaft des Landkreises Verden ist jetzt im Congress Centrum Hannover mit dem ersten Preis des Umweltpreises der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU) geehrt worden. Dieser ist mit einer Geldsumme von 10.000 Euro dotiert und wird mit der Verleihung der Herzog-Julius-Medaille verbunden. Ausgezeichnet wurde die Jägerschaft für ihren „Verdener Hegefonds“. Dieser wurde im Jahr 2008 zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde gegründet, um Arten und Biotopschutzprojekte umsetzen zu können. Ziel des „Hegefonds“ sei es, pro Jahr drei bis fünf Stillgewässer anzulegen beziehungsweise zu renaturieren. Damit wolle man eine weitreichende Biotopvernetzung schaffen, so die Jägerschaft.
In den vergangenen 14 Jahren konnten die rund 1000 Mitglieder der Jägerschaft so 52 amphibiengerechte Feuchtbiotope schaffen.
Dabei galt dem Schutz des Weißstorchs eine besondere Aufmerksamkeit – mit Erfolg. Die niedrige Zahl an Feuchtgebieten habe in der Vergangenheit ein geringes Nahrungsangebot für den Storch verursacht, der so nur wenige Junge aufziehen konnte. Die Entwicklung des Weißstorches nehme im Landkreis Verden jedoch seit einigen Jahren wieder zu.
Auch um den Amphibienteich im Verdener Stadtwald kümmern sich die Jäger. Im Jahr 2012 wurde der Teich Teil der jährlichen Waldjugendspiele, die die Jägerschaft organisiert. An der Stillgewässer-Station setzten sich somit jedes Jahr rund 1200 Schüler mit dem Thema „Leben in Stillwasserbiotopen“ auseinander.
Lob und Dank gab es auch vom niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD). „Wir brauchen diese besonderen und herausragenden Projekte, um allen Anforderungen an modernen Gewässer- und Umweltschutz gerecht zu werden“, sagte er bei der Verleihung. Ein besonderer Dank gehe auch an die vielen ehrenamtlich Tätigen, die besondere Lebensräume für eine schützenswerte Artenvielfalt schaffen würden.
Neben dem „Verdener Hegefonds“ wurden noch sechs weitere Projekte ausgezeichnet, die einen Beitrag zur Anlage und Ökologischer Aufwertung von kleinen Stillgewässern leisten. Der mit 5000 Euro dotierte zweite Preis ging an die Naturschutzstiftung im Landkreis Emsland. Im Zuge des Projektes „Vielfalt in Geest und Moor“ hatte die Stiftung zwölf Kleingewässer instandgesetzt und naturnah umgestaltet. Den mit 3000 Euro dotierten dritten Preis erhielt der Förderkreis Umwelt- und Naturschutz Hondelage mit dem Projekt „Kleingewässervielfalt in Hondelage und Umgebung“. „Jeder belegt eindrucksvoll das große Engagement und die Kreativität, mit denen derartige Projekte in unserem Land vorangebracht und umgesetzt werden“ so Lies. Die verliehene Medaille ist benannt nach Herzog Julius von Braunschweig und Wolfenbüttel (1528 bis 1589), einer der ersten, die das Prinzip der Nachhaltigkeit zur Grundlage der Forstwirtschaft machten.