Verden – „Wir haben Hunde geraten, Jagdhorn gespielt, Zecken und Bienen angeguckt. Wir durften auch zwei Jagdhunde streicheln.“ Die beiden neunjährigen Mädchen Ronja und Elisabeth überschlagen sich fast bei dem Versuch zu erzählen, was sie alles schon gemacht haben. Die beiden gehören zu den 1 148 Schülern im vierten Schuljahr, die aus 25 Grundschulen des Landkreises eingeladen wurden, um von Dienstag bis Donnerstag an den 43. Waldjugendspielen teilzunehmen.
„Was uns wichtig ist, es geht nicht um Jagd, sondern um Naturvermittlung“, erklärt Hauke Schormair, der stellvertretende Vorsitzende der Jägerschaft Verden, die zusammen mit dem Forstverband und dem Betriebshof Verden die Aktion veranstaltet. „Ich bin auch schon in Verden zur Grundschule gegangen und habe an den Waldjugendspielen teilgenommen“, fügt er hinzu.
In zwei Parcours, Luchs und Uhu, eingeteilt gehen die Schüler in vielen kleinen Gruppen durch den Verdener Stadtwald und bekommen an 30 Stationen Aufgaben und Fragen zum Ökosystem Wald gestellt. Es sind auch ukrainische Kinder mit dabei. „Die Gruppen sind so zusammengesetzt, dass immer ein Kind dabei ist, das schon länger hier ist und für die anderen übersetzen kann“, erzählt Wilhelm Haase. Als Großvater ist er einer von circa 140 ehrenamtlichen Helfern.
An einer Station sollen die Kinder Fragen zum Jagdhorn beantworten. Jagdhorn-Bläserin Ulrike Mennicke ist beeindruck von ihrem Wissen. „Habt ihr geübt?“, fragt sie. Ein schallendes „Ja“, antwortet ihr. Dann darf jedes Kind auch mal ins Horn blasen. Natürlich werden die Mundstücke zwischendurch desinfiziert, so ist es mit dem Gesundheitsamt abgesprochen.
An einer anderen Station bekommen die Kinder in Kunstharz eingeschlossene Zecken zu sehen und sollen erklären, wie man sich vor diesen Parasiten schützen kann. Das ist nicht für jeden was. „Ein Mädchen ist weggelaufen. Sie wollte die Zecken nicht angucken“, erzählt Sascha Fleischer, der den Stand betreut.
Auch ordnen sie Tierbabys den Eltern zu oder Zapfen den dazugehörigen Baumzweigen. An anderer Stelle ist sich eine Gruppe uneinig, welches der drei gezeigten Vogelnester einer Elster gehört und so hat die Gruppensprecherin das letzte Wort – und antwortet richtig. Allgemein sind die Kinder sehr versiert im Beantworten der Fragen. Darauf, ob sie dafür gelernt haben antwortet der neunjährige Joah: „Ein bisschen haben wir uns im Sachunterricht vorbereitet.“ Aber Fragen beantworten ist nicht das Einzige, was sie machen, auch sportliche Aufgaben, wie Holzstücke auf dem Kopf balancieren und Waldkegeln stehen auf dem Programm.
Von jedem der beiden Parcours bekommen die drei besten Klassen als Tagessieger je einen Buchpreis vom Verdener Bürgermeister überreicht. Die Gewinner vom Dienstag stehen im Infokasten auf dieser Seite [Anmerkung: siehe hier]. Die Gesamtsiegerklasse bekommt am Ende außerdem den Wanderpokal verliehen und einen Baum des Jahres, den sie zum Beispiel auf dem Schulhof einpflanzen können. Als Sonderpreis kriegt die Siegerklasse, sowie eine weitere ausgeloste Teilnehmerklasse noch vom Wildpark Lüneburger Heide einen Parkbesuch spendiert. fa
Weitere Informationen und Bilder, sowie die Bekanntgabe der Tagessieger unter: https://jaegerschaft-verden.de/waldjugendspiele-2022-aktuell/