15.12.22 Achimer Kreisblatt: „Abschussquoten nicht angehoben“, Leserbrief von S. Meyer auf den von J. Luttmann

Beispielbild Foto: Gunther Theis

Der Leserbrief von Jürgen Luttmann, auf den Frau Meyer mit dem nachfolgenden Text reagiert hat, ist hier (Link) zu finden.

Für mich persönlich und uns als Verein ist eine gute Zusammenarbeit mit Landwirten und Jägern erstrebenswert, denn wir haben alle dasselbe Ziel. Ich selber bin mit Landwirtschaft und Jägerei aufgewachsen und auch noch heute mit beidem verbunden. 2018 wollte ich anstelle einer Vereinsgründung mit der Jägerschaft zusammenarbeiten, habe damals noch keine Antwort zu dem Thema bekommen. Inzwischen stehen wir mit dem Drohnenteam des Hegerings Achim in regem Kontakt und tauschen und helfen uns aus.

Der Artikel sollte keineswegs als Mittel zum „Rundumschlag auf Jäger und Landwirte” dienen, wie von Herrn Luttmann so betitelt. Ich berichtete lediglich von unseren Erfahrungen. In den letzten vier Jahren haben wir nur über erfreuliche Dinge berichtet. Nachdem trotz vieler Gespräche sich bei einigen nichts geändert hat, muss es möglich sein, diese Dinge auch mal zu sagen.

Wir machen Tierschutz, keinen Artenschutz. Rehwild ist nicht vom Aussterben bedroht. Aber es muss verhindert werden, dass Tiere leiden. Wir haben seit Gründung unserer Initiative 2018 immer klar kommuniziert: Sollte die Rehwildpopulation aufgrund der Rehkitzrettung wirklich zu sehr steigen, muss natürlich die Abschussquote erhöht werden. Für uns ist es ein Unterschied, ob Kitze vom Mähwerk erfasst werden oder aber aufwachsen und später waidgerecht erlegt werden.

Diese Entscheidung sollte jedoch nicht aufgrund der Gesamt-Kitzfunde aus unserem Einsatzgebiet erfolgen, sondern aufgrund von Beobachtungen in den einzelnen Jagdbezirken. Wir haben in diesem Jahr in manchen Ortschaften deutlich weniger Kitze als in den Vorjahren gefunden, dennoch ist die Gesamtzahl gestiegen. Außerdem werden einige Kitze mehrfach gesichert, z.B. am Folgetag auf der Nachbarwiese. Wiederum andere fallen Raubwild oder Krankheiten zum Opfer. Ich habe nicht behauptet, dass beantragt wurde, die Abschussquote zu erhöhen, aber es fanden mehrere Gespräche mit Jägern statt, in denen gesagt wurde, dass überlegt werde, die Abschussquote aufgrund der hohen Kitzfundzahl zu erhöhen. Daher nun unsere Entscheidung, die Gesamtzahlen nicht mehr zu nennen. Dies machen viele andere Kitzrettungen bundesweit aus demselben Grund nicht mehr.

 

Sarah Meyer

Vereinsvorsitzende Rehkitzrettung Fischerhude