Wildfleisch erfreut sich in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit, die verspeisten Mengen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Das ist ein Trend, den wir Jäger in Verden und Umgebung unterstützen und ausbauen möchten. Denn entgegen der Meinung vieler Verbraucherinnen und Verbraucher ist Wildfleisch im Vergleich zu anderen hochwertigen Lebensmitteln nicht unbedingt teuer. Dafür kann es aber vom lokalen Jäger aus der Umgebung, ohne viel Transport und Schlachthofstress erworben werden, das ist nachhaltig und Ressourcenschonend.
Die Auswahl ist groß, Wildschwein, Rehe und Damwild sind die großen Wildtiere in der Umgebung Verden, Achim und Rotenburg. Daneben sind auch Hasen, Fasane oder Wildenten zu haben. Jede Art von Fleisch hat einen eigenen Geschmack.
Durch das Internet sind lokale Anbieter heute gut zu finden. Mit der kostenlosen App WALDFLEISCH, auf Initiative unserer Jägerschaft von einem Bremer Start Up betrieben, kann man sehr einfach Jäger in der Region mit ihrem Angebot inklusive der Preise finden. 5000 Jäger haben sich hier bundesweit bereits registriert, auch aus dem Landkreis Verden. In dieser App „bestellt“ man ein angebotenes Stück Fleisch, Jäger und Kunde vereinbaren eine Übergabe bei der auch bezahlt wird, also keine Vorauszahlungen und Bangen, dass die Ware auch ankommt.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jagdverband (DJV) hat diese App auch direkten Zugriff auf die vielfältigen Wildrezepte der WILD AUF WILD Datenbank des DJV, eine weitere Auswahl an traditionellen Wildrezepten aus der Region findet sich auf der Seite der JAEGERSCHAFT-VERDEN.de (LINK).
Wildfleisch kann sehr vielfältig zubereitet werden, neben dem klassischen Schmorbraten können geeignete Partien kurz-gebraten oder zu einem herzhaften Gulasch zubereitet werden, manche Jäger bieten auch Bratwürste aus Wildfleisch an und aus Hackfleisch vom Wild können saftige Burger zubereitet werden.
Die Zubereitung ist anders als häufig befürchtet unkompliziert. Wild wird heutzutage nach dem Erlegen bei niedrigen Temperaturen gereift, dadurch wird es zart und saftig, genau wie Rindfleisch auch. In früherer Zeit, ohne Kühlung, hat das Fleisch bei dieser Reifung einen strengen Geschmack angenommen. Den zu beseitigen wurde Wildfleisch in Rotwein oder Essig gebeizt. Das ist heute nicht mehr notwendig: Fleisch vom Wild kann so zubereitet werden, wie gemeinhin Fleisch vom Rind oder Lamm.
Und haben Sie auch keine Sorge vor eingefrorenem Fleisch, die Qualität solcher meist einvakuumierten Stücke ist nicht unterschiedlich zu frischer Ware. Ganz im Gegenteil, gefroren verkauftes Fleisch wird unmittelbar nach dem Zerlegen verpackt, trocknet nicht an und ist eingefroren ohne Qualitätsverlust lange haltbar.
Das Fleisch frei lebender Wildtiere gilt als gesund, reich an Nähstoffen und arm an Fett, hier sind dazu mehr Details zu finden (LINK). Leider gilt das uneingeschränkt nur für tatsächliche Wildtiere. Im überregionalen Lebensmittelhandel wird mitunter Wildfleisch angeboten, welches in Gattern zB. in Neuseeland produziert wird. Die Qualität muss nicht schlecht sein, ist aber eben kein Wildfleisch. Durch reichhaltiges Futter sind die Tiere schnell gewachsen, im Schlachthof verarbeitet und um die halbe Welt verschifft worden – mit all den damit verbundenen Nachteilen und eben anders als heimisches Wild vom lokalen Jäger.
Sogar die Stiftung Warentest hat unlängst ein Artikel über Wildfleisch gebracht und viele gute Empfehlungen zum Einkauf und der Zubereitung gegeben (Heft 12/2022).
Also bei mir gibt es über die Feiertage Wild – und bei Ihnen?
Die WALDFLEISCH App ist in allen Appstores zu finden, sie ist kostenlos und ohne Werbung.
H. Schormair