Verden – Auf dem Kreisjägertag wurde neben den Vereinsangelegenheiten die Strecke des erlegten Wildes vom Kreisjägermeister Hilmer Kruse erläutert. Kruse machte mit Vergleichen zur Strecke aus 2003 deutlich, wie sich die Natur wandelt und wie die Jäger dazu beitragen, die Entwicklungen hin zu einer vielfältigen Natur zu unterstützen.
Beim Damwild und den Rehen ist die Strecke im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleichgeblieben (788 und 2641 Stücke), bewegt sich im langjährigen Vergleich aber auf hohem Niveau. Beim Schwarzwild ist die Strecke seit 2020 weiter zurückgegangen auf nun 236 Kreaturen. Vielen Unkenrufen zum Trotz ist es damit den Jägern gelungen, die Schwarzwildbestände mit jagdlichen Mitteln im Griff zu behalten. Diese scharfe Bejagung ist zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest, dringend geboten, so die Pressemeldung der Jägerschaft.
Besonders bemerkenswert sind die Strecken der invasiven Arten der Beutegreifer: Waschbären, und Marderhunde waren 2003 im Landkreis nicht anzutreffen und stellen heute eine Bedrohung für die heimische Tierwelt dar. Von ihnen wurden im zurückliegenden Jahr 536 Kreaturen erlegt oder gefangen. Bei den Waschbären ist sogar ein leichter Rückgang von 353 in 2020 auf nunmehr 312 Tiere zu sehen. „Dies ist ein Anzeichen dafür, dass mit der Bejagung die Anzahl dieser Einwanderer reduziert wird. Dies wirkt sich positiv auf die Bestände bedrohter Vogelarten aus“, so Hilmer Kruse.
Unter besonderer Beobachtung steht die Entwicklung des klassischen Niederwildes: Hasen, Kaninchen und Fasane kommen deutlich weniger zur Strecke als noch in 2003, auf Grund der geringen Bestände werden diese in vielen Revieren schon nicht mehr oder nur sehr schonend bejagt.
Hier ist die Jägerschaft mit vielen Projekten des Biotopschutzes tätig, um diesen Tieren unserer Heimat bessere Lebensräume zu bieten. Die jährlich stattfindende Wildtiererfassung (WTE) zeigt mittlerweile einen positiven Trend. Die Hasenbestände im Landkreis Verden verbessern sich langsam und erlauben eine maßvolle Bejagung.
Für dieses Engagement wurde der Jägerschaft von der Stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Verden Anja König und dem Landrat Peter Bohlmann gedankt. Die alljährlichen Waldjugendspiele werden als eine große Leistung in der Vermittlung des Naturschutzgedankens an die Kinder der vierten Klassen im Kreis gesehen.