Verden/Achim – Als das Hegefonds-Projektteam der Jägerschaft Verden erfuhr, dass die neuen Regelungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Europa beabsichtigten, nach der Ernte vier Prozent der Ackerfläche aus der Produktion zu nehmen, hat es sich unmittelbar mit der Frage beschäftigt, wie diese Flächen optimal für die Förderung der Biodiversität und damit für den Natur- und Artenschutz in der intensiv genutzten Feldflur eingesetzt werden könnten. Entwickelt wurde dafür inzwischen die neue Blühmischung GAP plus. Dafür hat jetzt die Bingo-Umweltstiftung runde 10 000 Euro zur Verfügung gestellt. Das teilt der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Jürgen Luttmann, mit.
Die neue Blühmischung wurde unter Federführung von Frederik von Bremen in enger Zusammenarbeit mit den Bienenfreunden Verden und der Beratung durch den ehemaligen Leiter des Institutes für Bienenkunde in Celle, Prof. Dr. von der Ohe initiiert. Zunächst musste Brüsseler Bürokratie durchleuchtet werden. „Die GAP-Regelung sieht jetzt vor, dass die aktive Begrünung durch das Ausbringen einer Saatgutmischung zulässig ist, aber nicht durch Ansaat einer landwirtschaftlichen Kultur in Reinsaat erfolgen darf“, erläutert Luttmann.
Mit der neu entwickelten Blühmischung möchten die Jäger eine höhere Vielfalt in der Feldflur schaffen. „Diese Mischung wird im Spätsommer ausgebracht und liefert mindestens zwei Jahre ein kontinuierliches Trachtenfließband für Insekten vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst“, sagt von Bremen. Schon im ersten Herbst bieten die mit dieser Blühmischung angelegten Flächen ein Nahrungs- und Deckungsbiotop für viele Arten der Feldflur. Da diese Flächen im Frühjahr nicht mehr bearbeitet werden müssen, stehen sie als optimales Brut- und Aufzuchthabitat zur Verfügung.
Luttmann rät allen interessierten Landwirten, möglichst bald Kontakt zum örtlichen Jagdpächter aufzunehmen und einen Förderantrag zu stellen. Nähere Info finden Interessierte auf der Homepage der Jägerschaft Verden unter Naturschutz und Flächenbewirtschaftung.