Jerusalem – Mehr als 20 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren nahmen am Freitag an der Ferienaktion des Hegerings Wesermarsch im Jerusalemer Forst teil. Nachdem Andreas Meyer alle Kinder begrüßt hatte, wurden sie in Gruppen eingeteilt. Hegeringleiter Ralf Radeke erläuterte den Ablauf des Nachmittags, bevor er zum Jagdhorn griff und gemeinsam mit der Bläsergruppe „Allerort“ jagdliche Signale ertönen ließ.
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie in jedem Jahr das Angebot „Mit den Jägern ins Revier“ angenommen wird. Das Interesse der Kinder ist ungebrochen, einige Mädchen und Jungen nehmen schon seit mehreren Jahren an der Aktion teil“, zeigten sich die beiden Öffentlichkeitsbeauftragten Andreas Meyer und Hans-Hermann Westermann hoch erfreut, dass sich der große Aufwand immer lohnt, und machten darauf aufmerksam, dass noch eine zweite Aktion am 26. Juli an gleicher Stelle ansteht.
In diesem Jahr hatte sich der Schützenverein Holtum-Marsch mit in die Aktion eingeklinkt und an einer Station ein Laserpunktschießen angeboten. Die Kreisjägerschaft hatte das rollende Infomobil zur Verfügung gestellt. Dort waren Anschauungsobjekte und Tierpräparate aufgebaut, Dietz Römisch übernahm die Wissensvermittlung. Den Kindern wurde ein beeindruckendes Spektrum der heimischen Tierwelt geboten. Dass die Jäger nicht nur jagen, sondern sich auch um die Arterhaltung kümmern, stand ebenfalls im Fokus des Nachmittags, sowie eine Bestimmung und das Erkennen von verschiedenen heimischen Pflanzen oder Getreidesorten.
Besonders aufmerksam verfolgten die Mädchen und Jungen die Arbeitsweise mit den Jagdhunden. Hundeobmann Peter Münch hatte, wie auch andere seiner Jagdkollegen, Hunde mitgebracht und zeigte eindrucksvoll, mit welchen Fähigkeiten die Jagdgefährten ausgestattet sein müssen. Münch zeigte, wie sein Hund „Hexe“ eine gelegte Fährte aufnimmt und wie er das Wild dem Jäger überbringt oder anzeigt. Abwechselnd zeigten die Hunde wie „Alf“ oder „Cliff“ ihr Können und durften natürlich auch gestreichelt werden. Welche Hunderassen sich besonders für den jagdlichen Einsatz eignen, erklärte Peter Münch anhand einiger Fotos verschiedener Rassen.
Falkner Jannik Joppien erklärte nicht nur die Arbeitsweise seiner Vögel, sondern hatte auch sehr anschaulich Schwungfedern von Adler, Bussard oder Falke dabei, verglich deren Größenunterschiede und zeigte die fast seidige Federstruktur eines Uhus, die es ihm ermöglicht, geräuschlos an Beute heran zu fliegen.
Wie wichtig der Einsatz moderner Technik in der Rehkitzrettung sein kann, demonstrierte Ralf Radeke mit dem Drohnen-Team, das auch in diesem Frühling und Frühsommer wieder zahlreiche junge Kitze vor dem drohenden Mähtod gerettet hat.
Maike Laakmann, aktive Jagdhornbläserin, machte vor, wie man dem Jagdhorn Töne entlockt. Verschieden große Hörner lagen für die Kinder zum Ausprobieren bereit. „Bis zu sechs verschiedene Töne können so erzeugt werden“, erklärte Henning Hüneke. So verständigen sich die Jäger bei der Jagd, auch heute noch im Zeitalter der Smartphones. Leonie griff zu einem der Instrumente. „Die ganze Atemluft ballen und durch die Mundspitze ins Horn blasen, nicht pusten“, gab es fachgerechte Anweisungen. Und schon erklang der erste Ton. „Gar nicht schlecht“, gab es lobende Worte von Maike Laakmann für die Energieleistung.
„Die richtige Technik ist dann schnell zu erlernen“, machte die Jagdhornbläserin gleich Werbung für ihre Gruppe „Allerort“.
Zum Abschluss rundete eine lockere Grillrunde zusammen mit den Eltern die Ferienaktion der Wesermarsch-Jägerschaft ab. Eine Teilnehmerurkunde gab es am Ende für alle mit auf den Nachhauseweg.