14.08.2024 VAZ: „Drohnenteam Wesermarsch zieht Bilanz“

111 Kitze vor Mähtod gerettet / Volksbank sponsert Einsatzkleidung / Verstärkung gerne gesehen

Die Drohnenteammitglieder nehmen die Volksbank-Mitarbeiterinnen Christine Decker und Anke Ballmann, die die Jacken übergeben haben, in die Mitte. Foto: Albrecht

HEINER ALBRECHT

Samtgemeinde – Das Drohnenteam des Hegeringes Wesermarsch zog jüngst seine Bilanz zur Kitzrettung. Im gleichen Atemzug gab es neue Einsatzkleidung für das Kitzrettungsteam von der Volksbank Niedersachen-Mitte in Form von wärmenden Jacken für die morgendlichen Einsätze sowie T-Shirts. Die Kleidung wurde über die Volksbank-Stiftung finanziert und von den Mitarbeiterinnen Christine Drescher und Anke Ballmann überreicht.

Drohnenteam-Leiter Ralf Radeke bedankte sich nicht nur bei der Volksbank, sondern vor allem bei seinen Teammitgliedern, die vom 30. April bis 15. Juli mit den beiden Drohnen unterwegs waren, um Kitze und anderes Niederwild vor dem Mähtod zu retten. An 35 Tagen waren die zwei Teams insgesamt 78 Stunden im Einsatz und retteten 111 Kitze. Spätestens um halb fünf in der Früh ging die Suche los, wenn ein Landwirt beim Rehkitzrettungsteam Mäharbeiten angemeldet hatte.

Der Staat hat den Tierschutz im Artikel 20a ins Grundgesetz aufgenommen. Dieser ist damit Staatsziel und bedingt, dass Schutzmaßnahmen, soweit möglich, bei der Mahd zu ergreifen sind. Überdies bestimmt Paragraf 1 des Tierschutzgesetzes, dass niemand ohne vernünftigen Grund Tieren Leiden und Schmerzen zufügen darf und auch Landwirte dafür verantwortlich sind.

Durch die Absuche mit einer Drohne ist die Arbeit um ein Vielfaches einfacher geworden. „Die Landwirte sind natürlich froh, dass die Trupps der Jägerschaft die Arbeit übernehmen. Die müssen allerdings einen Obolus zahlen. Die Drohnenausrüstung zahlt sich eben nicht von alleine“, sagte Radeke jetzt den Anwesenden im Rahmen seiner Bilanz, die folgende Zahlen beinhaltet: 922 Hektar wurden abgeflogen, 45 Kitze gesichert und 66 von der betreffenden Wiese vertrieben. Es wurden zudem sieben Entengelege, drei Fasanengelege, sieben Junghasen und sechs Fasane mit Küken vor dem drohenden Tod gerettet. Einige Enten- und Fasanengelege wurden in Brutmaschinen ausgebrütet und schon wieder ausgewildert, wie Radeke mitteilte.

Das Drohnenteam könnte durchaus noch Verstärkung gebrauchen. Die Einsatzzeiten liegen morgens zwischen 4.30 Uhr und 9 Uhr. „Wer seine Arbeitszeit diesen Zeiten anpassen kann oder vielleicht schon Rentner ist und einen großen Beitrag für den Naturschutz leisten möchte, ist herzlich willkommen und kann sich bei mir melden“, wünscht sich Radeke noch mehr Unterstützung.

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