
Wie lässt sich das Nahrungsangebot für Wild im Wald so gestalten, dass es sowohl dem Wildbestand als auch dem Wald zugutekommt? Dieser Frage widmet sich der renommierte Wildbiologe Dr. Michael Petrak am 8. September in seinem Vortrag „Äsungsverbesserung im Wald – Chance auch zur Wildschadenverhütung“.
Petrak zeigt auf, wie gezielte waldbauliche und jagdbetriebliche Maßnahmen das Äsungsangebot entscheidend verbessern können. Im Mittelpunkt steht die Anlage und Pflege von Äsungsflächen, die den Nahrungsansprüchen von Wiederkäuern und Schwarzwild entsprechen – und vor allem ungestört genutzt werden können. „Grünäsungsflächen im Wald sind Trumpf, wenn sie richtig geplant werden“, so Petrak.
Der Experte geht dabei auch auf die Bedeutung einer sorgfältigen Bestandsaufnahme vorhandener und potenzieller Äsungsflächen ein. Zur Förderung der Artenvielfalt und zum Erhalt dieser Flächen empfiehlt er regelmäßige Pflege, wie das Mähen von Wald- und Talwiesen. Häufig lassen sich dabei Naturschutzmaßnahmen und Äsungsverbesserungen miteinander verbinden – in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden.
Die Empfehlungen stützen sich auf Petraks langjährige Forschungsarbeiten, unter anderem im Rahmen des Damwild-Projekts Rotenburg-Verden, der Wildbiologisch-vegetationskundlichen Untersuchungen im Wildschutzgebiet Kranichstein (Hessen), sowie im Kottenforst und in Brüggen-Bracht (Nordrhein-Westfalen). Seine Untersuchungen umfassen Dam-, Rot-, Sika- und Rehwild ebenso wie Schwarzwild in Lebensräumen vom Tiefland bis ins Hochgebirge.
Der Vortrag findet am 8. September um 19.00 Uhr im Haag’s Hotel Niedersachsenhof in Verden statt. Um 18:00 treffen sich Interessierte zu einem Spaziergang zu einer nahegelegenen Wiese vor dem Niedersachsenhof.