Am 20.09. stand der Termin der HZP im Kalender und vier Nennungen gingen bei mir ein. Nach der HZP im kleinen Rahmen letztes Jahr war die Freude groß, dass sich nun 4 Gespanne den Anforderungen dieser Prüfung stellen wollten. Es sollte aber nicht bei 4 Nennungen bleiben. Ein Hundeführer meldete seinen DK noch nach, weil die Hündin bei der Solms beim Prüfungskomplex Wasser patzte und somit diese Prüfung nicht bestehen konnte.
Treffpunkt war gleich morgens im Revier Morsum (Revierinhaber Wohler Stöckmann), um Zeit zu sparen und kurze Wege zu haben, denn es sollten Temperaturen bis 29 Grad werden. Dieser Wetterumschwung würde den Hunden alles abverlangen und es auch nicht einfach werden lassen, die Hunde an Wild zu bringen.
Schnell wurden die Formalitäten, wie Kontrolle der Impfpässe, Jagdscheine, Chip und Zähne, durchgeführt. Drei Erstlingsführer und zwei erfahrene Hundeführerinnen, die verschiedene Hunderassen (1 GS, 1 CF, 1 PP und 2 DK) führten, starteten voller Elan die HZP. Schon beim Löse Gang war der erste Fasan sichtig auf dem Feld zu sehen, was die Vorfreude auf viele Fasane steigerte. Eine Woche vorher konnte eine Gruppe bei der Solms die vielen Fasane in diesem Revier „nutzen“ und die Deutsch Kurzhaar konnten beeindruckende Vorstehmanieren demonstrieren.
Unser Revierführer und Revierinhaber, Wohler Stöckmann, führte uns gezielt und gleich mit richtigem Wind in die Revierteile, wo die Fasane steckten. So konnten wir schnell zur Suche starten. Leider standen noch einige Maisfelder und wir sahen die Fasane, wie sie an den Maisfeldkanten entlang liefen und wieder in den Mais einwechselten.
In einem Rübenschlag konnte Ilvy, die Gordon Setter Hündin, eine beeindruckende Arbeit am ablaufenden Fasan demonstrieren: Sie zeigte recht früh Witterung an, stand mehrmals vor und zog immer wieder zielstrebig dem ablaufenden Fasan weit nach. Dann umschlug sie weiträumig und selbständig das ablaufende Federwild, konnte es somit blockieren und festmachen bis ihre Hundeführerin herantrat. Gemeinsam brachten sie die Fasanhenne zum Abstreichen und Ilvy blieb gehorsam am Platz. Tolle Leistung für so einen jungen Hund, besser geht es nicht! Die Richter konnten schon erste Eindrücke ins Buch schreiben.
Der Cesky Fousek und die beiden Deutsch Kurzhaar konnten ihre Vorstehanlagen mehrmals zeigen und die Bewertung der Richter lag im „sehr guten“ Bereich. Der braune Pudelpointer tat sich etwas schwer, die ihm gebotenen Chancen zu nutzen und er erhielt „gute“ Vorstehanlagen bescheinigt.
Schnell stiegen die Temperaturen an und es wurde immer schwieriger, Wild zu finden und die Kondition der Hunde ließ sichtlich nach.
Die Haarwild und Federwild Schleppen waren für alle Hunde kein Problem, denn hier gab es für alle die Bewertung sehr gut = 10 Pkt.
Die Gordon Setter Hündin und der Cesky Fousek Rüde sollten die sehr guten Vorstehanlagen nochmals demonstrieren, damit die Richter 11 Punkte im Vorstehen vergeben konnten. Um 11 Punkte in einem Prüfungsfach zu erhalten, muss diese sehr gute Leistung nochmals bestätigt werden. Die Setter Hündin konnte an einer Hecke drei Fasane eindrucksvoll vorstehen und blieb auch diesmal beim Abstreichen des Federwildes jedes Mal gehorsam am Platz. Somit hatte sich Ilvy die 11 Punkte im Vorstehen erarbeitet!
Oleg, der Cesky Fousek, sollte diese Hecke im weiteren Verlauf nach Wild absuchen. Auch er konnte einen Fasan fest vorstehen, der zweite Fasan wurde vom Richter rausgetreten und der dritte Fasan wurde mit Unkenntnis (Nackenwind) von Oleg geschmissen. Auch der Rüde zeigte sich an allen Arbeiten beim Vorstehen beim Abstreichen (Federwild) oder Ablaufen (Hase und Reh) gehorsam und blieb am Platz. In Anbetracht der sichtbar stark abnehmenden Kondition des Rüden verzichtete die Führerin auf einen weiteren Suchengang. Ein glattes sehr gut = 10 Punkte hatte Oleg sicher.
Die Feldarbeit wurde von allen Hunde gemeistert und wir fuhren zum Wasser nach Etelsen. Dieses Gewässer ist unser HZP Gewässer, was uns jedes Jahr der Revierinhaber, Frank Dunker, zur Verfügung stellt. Ein sehr anspruchsvolles Gewässer, wo die Hunde ihren Finderwillen und die Wasserpassion zeigen können.
Ein altes Sprichwort „Am Wasser trennt sich die Spreu vom Weizen“ sollte sich auch bei dieser Prüfung bewahrheiten.
Pollux, der Deutsch Kurzhaar Rüde, wurde nicht von seinem Besitzer/Ausbilder und eigentlichen Führer zur Prüfung geführt, denn dieser war erkrankt. Herr Imbach ist ein Familienmitglied und erklärte sich kurzfristig bereit, den Rüden für seinen Schwiegervater zu führen. Herr Imbach, selbst Erstlingsführer, der seinen Labrador ausbildet, stellte im Feld recht souverän den Rüden vor. Aber man konnte im Laufe des Tages schon bemerken, dass Pollux die freie Arbeit genoss und immer mehr Kommandos brauchte, um auf Befehle zu reagieren.
Bei der Wasserarbeit verweigerte Pollux komplett die Führigkeit und den Gehorsam und die Prüfung endete leider schon am ersten Fach “ Schussfestigkeit am Wasser“.
Eine tote Ente wird für den Hund sichtig ins Wasser geworfen und der Hund zum Bringen aufgefordert. Ist der Hund fast an der Ente wird ein Schrotschuss über die Ente aufs Wasser abgegeben. Der Hund muss die Ente bringen. Eine geworfene Ente gilt als gefunden und muss gebracht werden, so die Prüfungsbestimmungen.
Pollux schwamm nicht zur toten Enten, sondern er nahm sofort das Schilf an und stöberte es langanhaltend und weiträumig durch. Schade, das Prüfungsziel konnte leider nicht erreicht.
Die anderen Hunde bestanden den Prüfungskomplex Wasser mit sehr unterschiedlichen Leistungen. Die Richter konnten dem Gordon Setter und dem Cesky Fousek insgesamt sehr gute Leistungen bescheinigen. Martha, die Kurzhaar Hündin, und Duke, der Pudelpointer, mussten viele Punkte beim Verlorensuchen der toten Ente im deckungsreichen Gewässer lassen.
Suchensiegerin der HZP 2025 wurde die Gordon Setter Hündin „Hubertus Noble Ilvy“ mit Monika Lüers als Führerin! Ein kräftiges Waidmannsheil!

Es war für die Richter und auch für die anderen Hundeführer ein Freude, dieses Gespann bei den Arbeiten zu sehen. Frau Lüers, eine erfahrene Führerin, konnte Ihre Hündin fast ohne Kommandos durch die Prüfung leiten und lenken. Die Hündin besitzt eine enorme Führigkeit, gepaart mit hoher Arbeitsfreude, sehr guten Anlagen und sehr gutem Gehorsam.
Waidmannsheil allen Hundeführern zur bestandenen Prüfung!
Waidmannsdank an die Revierinhaber Wohler Stöckmann (Feldrevier) und Frank Dunker (Wasser). Waidmannsdank an Wohler für die super Führung der Prüfungskorona durchs Revier, um gezielt und mit richtigen Wind an Fasane zu kommen. Das hat unwahrscheinlich viel Zeit gespart, hat den Druck von den Richtern und vor allem von den Hundeführern genommen.
Waidmannsdank an das Richterteam für das faire und Jagd nahe Richten.
Ein ganz großes Dankeschön an das Team von „Wätjes Klönschnack“ in Etelsen für die Bereitstellung der Örtlichkeit als Suchenlokal und für das wirklich leckere Essen. Es war alles perfekt und man kann dieses Lokal nur wärmstens empfehlen. Wenn man ein tolles Ambiente, sehr nette und aufmerksame Mitarbeiter und leckeres Essen schätzt, dann ist man im Wätjens Klönschnack richtig. Wir kommen jedenfalls zur nächsten Hundeprüfung wieder!
Ein schöner und auch anstrengender Prüfungstag ist zu Ende. Nach der Prüfung ist vor der Prüfung. Die Hundeführer können sich noch nicht ausruhen, denn das Üben geht weiter. Die Zusatzfächer müssen noch während einer Brauchbarkeitsprüfung absolviert werden, damit die Vorgaben des Gesetzgebers erfüllt werden. Der Gesetzgeber schreibt vor, einen geprüften, jagdlich brauchbaren Jagdhund zur Jagd mitzuführen.
Waidmannsheil
Ramona Wehe mit dem Cesky Fousek Oleg
Rangliste HZP 2025





















