Die letzte Prüfung im Jahreskreislauf ist die Brauchbarkeitsprüfung. Diese Prüfung hat so einen enormen Zulauf in diesem Jahr gehabt, dass wir 2 Termine ansetzen mussten, um unseren Mitgliedern einen Platz zu gewährleisten. Dennoch musste ich einigen Hundeführern (von außerhalb) absagen, da die Anzahl der angebotenen Plätze nicht reichte.
Am 18.10. starteten wir mit 2 Gruppen mit insgesamt 9 Gespannen. Ein DD, zwei Labradore, ein Border Terrier, ein Deutsch Kurzhaar und ein Jagdhundemix waren für die komplette BrP angemeldet und ein PP, ein CF und DK für die Zusatzfächer (bestandene HZP).
„Traditionell“ rückte die Gruppe I in den Wald nach Kirchlinteln ab, um anschließend die Feld und Wasser Fächer im Revier Hutbergen abzuarbeiten. Die Gruppe II machte sich auf den Weg nach Diensthop.
Im Wald werden die Schweißarbeit, Kaninchenschleppe, Leinenführigkeit und Verhalten auf dem Stand (auch Schuss und Standruhe genannt) geprüft. Die Kaninchenschleppe müssen nur die Hunde absolvieren, die für komplette BrP gemeldet hatten.
Im Landesforstwald in Diensthop angekommen, begrüßte Peter Münch (Richterobmann) die Prüfungskorona, bestehend aus 5 Hundeführer (2 die komplette BrP und 3 die ZF) und Gäste. Die Schweißfährten wurden ausgelost und der Richterobmann wünschte allen viel Suchenglück.
Auf der Schweißfährte zeigten die Hunde sehr unterschiedliche Arbeiten. von sehr zügig bis konzentriert. Die Verleitungen waren enorm, denn man konnte frische Wechsel sehen, frische Trittsiegel und zahlreiche Betten vom Rehwild. Also keine leichte Arbeit für die jungen Hunde. Am Ende konnte fünf Mal das Signal „Reh tot“ durch den Wald erklingen und der ein oder andere Hund begleitete stimmgewaltig die Jagdhornbläser. Allen Hundeführer fiel ein großer Stein vom Herzen und auch der „Angstrucksack“ war nach dem Überreichen des Bruches abgefallen. Während der Gespräche am Rande der Prüfung konnte man heraushören, dass für alle Hundeführer die Schweißarbeit das Angstfach schlechthin ist.
Weiter ging es mit der Kaninchenschleppe. Die Richter brauchten nur 2 Schleppen ziehen, da nur die Border Terrier Hündin und der Deutsch Kurzhaar Rüde für die gesamte BrP gemeldet waren. Die beiden Vierläufer hatten keinen Schwierigkeiten, die Schleppe auszuarbeiten, das Kaninchen zu finden und natürlich auch zu bringen und korrekt auszugeben. Kein Problem für dies beiden Hunde, obwohl die Schleppenarbeit unter erschwerten Bedingungen gearbeitet werden musste. Ein starker Damhirsch wechselte mehrmals von Abteil zu Abteil. Ein toller Anblick!
Leinenführigkeit und Verhalten auf dem Stand stellten für die 5 Hunde unterschiedlicher Rassen und Temperamente keine Hürde dar und meisterten diese Fächer. Die Waldfächer waren abgeschlossen.
Erstmals durften wir ins Revier Dörverden, um die Federwildschleppen (nur komplette BrP), Schussfestigkeit im Feld (nur komplette BrP) und Freiverlorensuche eines ausgelegten Stückes Federwild abarbeiten. Auch diese Fächer wurden von den Vierläufern gemeistert. Nur Odin machte es etwas spannend, denn er musste noch bevor er die Ente auf der Schleppe suchte und brachte ein Bad in der Weser nehmen. Gut erfrischt kam er aus der Weser, suchte die Ente und brachte diese korrekt zum Führer.
Der PP „Duke vom Westerloher Land“, der DK “ Hicks vom Schoorwisch“ und der Cesky Fousek „Atin z Mikovskych Radov, genannt Oleg“ haben die Zusatzfächer erfolgreich absolviert und sind nun ab sofort geprüfte, jagdlich brauchbare Hunde.
Nach Wald und Feld standen nur noch der Wasserkomplex für Bella Donna, die Border Terrier Hündin, und Odin, dem Kurzhaar Rüden, auf dem Zettel. Hier überzeugte die kleine Terrier Hündin mit einer hervorragenden Wasserarbeit. Auf Kommando das Wasser angenommen und die Ente korrekt nach dem Schuss gebracht. Beim Fach „Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer“ nahm die Hündin auf einmaligen Befehl sofort das Wasser an, ist rüber geschwommen, Ente im Schilf gesucht und korrekt gebracht. Die Arbeit hinter der lebenden Ente war eine Augenweide. Da konnte sich der ein oder andere Vorstehhund eine Scheibe abschneiden. Auch hier auf einmaligen Befehl sofort das Wasser angenommen, die Schwimmspur ausgearbeitet, die Ente im Schilf gefunden, rausgedrückt und Ente ist weggetaucht. Bella Donna intensiv das Schilf abgesucht, die Ente wieder aus dem Schilf gedrückt, Hundeführerin beschießt die Ente, aber vor Aufregung die Ente verfehlt, Ente taucht erneut weg. Der kleine Border wieder die Schilfpartie abgesucht und die Ente wieder aus dem Schilf gedrückt. Ente tauchte weg. Nach einer gefühlten Ewigkeit arbeitete sich die Hündin durch das dichte Schilf und lief zum Deich und überquerte diesen. Auf Anweisung der Richter, rief die Hundeführerin die Border Hündin zurück. Sie folgte dem Kommando und kam durchs Schilf über die Wasserfläche zur Hundeführerin geschwommen. Die wartenden Hundeführer riefen, dass die Ente vor dem Deich auf der Deichstraße läuft. Also Hundeführerin, Hund und Richter hin zur Ente. Ente konnte erlegt werden und Bella Donna brachte korrekt. Fazit: Man sollte seinem Hund vertrauen, denn meistens hat er Recht! ine respektable Leistung von dieser kleinen Terrier Hündin. Eine sehr gut abgeführte Jagdgefährtin. BrP wirklich souverän bestanden!
Odin machte es nicht so spektakulär, sondern er lieferte eine solide Wasserarbeit ab und konnte ebenfalls die BrP bestehen.
Leider hatten in der anderen Gruppe zwei Hundeführer nicht das Suchenglück auf ihrer Seite und konnten die Prüfung nicht bestehen. Die Labradorhündin „Water Dance Elmsfeuer“ verstand ihren Auftrag nicht, die Schweißfährte auszuarbeiten. Sie war hochläufig, ob es daran gelegen hatte, kann man nur spekulieren. Einige Hündinnen ticken während der Läufigkeit total anders und man erkennt diese dann nicht mehr so richtig. Beim Training zeigte die Hündin jedenfalls eine andere Arbeitsweise. Die Labradorhündin „Sense of Fortune“ genannt Cora scheiterte am Wasserkomplex. Sie wollte partout nicht ins Wasser, nicht mal mit den Pfötchen. Keine Ahnung, was diese Hündin abgehalten hatte, die Ente aus dem Wasser zu holen. Laut PO gilt eine geworfene Ente (bei der Überprüfung der Schussfestigkeit) als gefunden und muss gebracht werden. Somit konnte Cora diese Prüfung nicht bestehen.
Bei einer Prüfung, wo ich meinen ersten Jagdhund geführt habe, sagte der Prüfungsleiter folgenden Satz: “ Ihr kommt mit dem besten Hund zur Prüfung und ihr geht mit dem besten Hund nach Hause, egal wie die Prüfung für euch ausgegangen ist!“
Waidmannsheil an die Hundeführer, die die Prüfung bestanden haben.
Waidmannsdank an die Richter für das faire Richten.
Waidmannsdank an die Revierinhaber Wald Förster Herr Müller, Feld Gruppe II Herrn Volker Brunotte und Feld und Wasser Herrn Dr. Eckhard Brunken für die Bereitstellung der Revier.
Ein kräftiges Waidmannsdank an Förster Herrn Müller für die vielen Jahre der sehr guten Zusammenarbeit. Herr Müller geht ab 31.10.2025 in seinen wohlverdienten Ruhestand. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute für den neuen Lebensabschnitt.
Ein Danke an das Team vom Landgasthaus „Zur Linde“ für die Bereitstellung der Örtlichkeit und für das leckere Essen!
Waidmannsheil
Ramona Wehe mit Oleg, der nun ein jagdlich brauchbarer Hund ist.











