Text: Jürgen Luttmann, Fotos: Friedrich Köhler
Durch den Bau des neuen Edeka-Marktes in Langwedel sind beim Abriss des ehemals an dieser Stelle vorhandenen Gebäudes Fledermauslebensstätten verloren gegangen. Als Ersatz wurden vom Bauträger an einer 5 Meter hohen Gebäudewand, die parallel zum Goldbach verläuft, einige Fledermauskästen angebracht. „Es macht an dieser Stelle Sinn, weitere Fledermausunterkünfte anzubieten, da dieser Standort ein hohes Potential als Wohn- und Nahrungsrevier für verschiedene Fledermausarten aufweist“, bat Frau Mahnke-Ritoff, von der Unteren Naturschutzbehörde, die Jägerschaft um Unterstützung. Die Pächter der Langwedeler Gemeindejagd nahmen diesen Hinweis gerne auf und installierten zunächst drei Universalfledermaushöhlen, die unterschiedlichen Fledermausarten Unterschlupf bieten. „Wenn diese Höhlen gut angenommen werden, sind wir gerne bereit, weitere Fledermaushöhlen zu installieren“, sagte Kuno Gätje als Vertreter der örtlichen Jagdpächter und Peter Lange ergänzt: “Platz ist an dieser Wand ausreichend vorhanden“.
Fledermäuse übernehmen eine wichtige Funktion bei der biologischen „Schädlingsbekämpfung“. Der Nahrungsbedarf von Fledermäusen ist sehr groß. Durch wissenschaftliche Untersuchungen weiß man, dass größere Fledermäuse im Verlauf eines Sommers bis zu einem Kilo Insekten vertilgen. Das entspricht immerhin einer Menge von einer halben Million Insekten. Alle in Deutschland vorkommenden Fledermausarten sind besonders geschützt. Im bebauten städtischen Bereich gehen immer mehr natürliche Brutstätten in Gebäudenischen nicht nur für Fledermäuse, sondern insbesondere auch für viele Vogelarten durch Modernisierung von Wohnhäusern verloren. Mit Hilfe künstlicher Nistmöglichkeiten kann dieser Verlust in gewissem Umfang ausgeglichen werden. „Im Rahmen des Verdener Hegefonds haben wir uns zum Ziel gesetzt, mit finanzieller Hilfe der Bingo Umweltstiftung, jedes Jahr ca. 150 neue Nisthöhlen an besonders geeigneten Plätzen aufzustellen“, erläutert Jürgen Luttmann, als Vorsitzender der Verdener Jägerschaft. Er freut sich, dass dieses Angebot von den Jägern vor Ort so tatkräftig unterstützt wird.