Vollständiger Zeitungsbericht:
16.05.2017 VAZ: Frühmähen tierschutzgerecht planen
Von innen nach außen rettet Wildtierleben / Kofferradios und Flatterband im Einsatz
VERDEN – In den kommenden Tagen steht das Mähen von Wiesen und Grünland an. Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die dort ihren Nachwuchs sicher wähnen. „Doch Ducken und Tarnen schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher.“ Darauf weist Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft Verden hin. Er empfiehlt den Landwirten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für die Wildtierrettung durchzuführen.
Effektive Wildtierrettung beginnt bereits vorher. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine frühzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähtechnik dem Tierverhalten anzupassen. Grundsätzlich sollte das Feld mit dem Grünlandschnitt von innen nach außen gemäht werden. So haben Feldhasen oder Fasane während der Mähphase die Möglichkeit zur Flucht. Das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden, der Einsatz von Wildrettern oder die Vergrämung (Vertreibung) helfen, Wildtierverluste zu vermeiden. „Derartige Maßnahmen sind wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen“, so Jürgen Luttmann.
Vergrämung kann kostengünstig und effektiv mit Knistertüten, Flatterbändern oder Kofferradios durchgeführt werden. Experten haben herausgefunden, dass bereits eine Maßnahme zur Vertreibung pro Hektar Fläche wirkt.