VERDEN – „Ich hätte nie gedacht, dass ein Specht so große Löcher in einen Baum klopfen kann!“ Janna staunte. Die Elfjährige stapfte mit ihren Mitschülern durch den Verdener Stadtwald, beschrieb Pflanzen und Tiere des Waldes, sägte Baumscheiben ab, zählte die Ringe eines Baumes, entlockte einem Jagdhorn ziemlich „schräge“ Töne und erlebte einen Vormittag, den sie vermutlich so schnell nicht vergessen wird.
Gestern starteten die 39. Waldjugendspiele, ein Gemeinschaftsprojekt von Jägerschaft und Forstverband, Landkreis Verden, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie dem Betriebshof der Stadt Verden mit Unterstützung von Imkern und der Freiwilligen Feuerwehr des Landkreises, die je eine Station betreuen. Klassen der Grundschulen Sachsenhain, Nicolai, Jahn-straße und Lönsweg, der Ja-nusz-Korczak- und der Andre-asschule (alle Verden) sowie der Grundschulen Blender, Bendingbostel, Riede und Luttum gingen als erste auf den Parcours. 1200 Viertklässler aus 27 Grundschulen im Landkreis nehmen insgesamt an der dreitägigen Veranstaltung teil und stellen auf zwei mit jeweils 30 Stationen gespickten Rundwegen, neben Waldwissen auch ihre Geschicklichkeit unter Beweis. Erneut haben sich die Projektpartner eine Fülle von Aufgaben überlegt. So können die Kinder viel erleben und beim Baumkegeln, Ertasten von Gegenständen oder Benennen der Tiere des Waldes auch noch Punkte sammeln.
Am ersten Tag holte sich im Parcours Luchs die Grundschule Blender, Klasse 4a, Gruppe 28, den Sieg vor der Gruppe 29 aus derselben Klasse sowie der Nicolaischu-le, Klasse 4a, Gruppe 13. Im Parcours Uhu schnitten die Schüler der Grundschule Bendingbostel, Klasse 4a, Gruppe 13, und Klasse 4b, Gruppe 15 und 16, am besten ab und konnten von Bürgermeister Lutz Brockmann einen Preis entgegennehmen. Im Nachhinein wird unter allen teilnehmenden Gruppen der Schulsieger ermittelt. Die Gewinnerklasse bekommt den Wanderpokal, den hölzernen Keiler namens Axel, überreicht. Außerdem wird unter den teilnehmenden Schulklassen noch ein Ausflug in den Wildpark Lüneburger Heide ausgelost und der Gesamtsieger darf einen Baum der eigenen Wahl auf dem Schulgelände pflanzen.
Für Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, sind die Waldjugendspiele aktuell wie eh und je. Ihn freut es, dass sich in den vergangenen Jahren etliche Träger angeschlossen haben und der Wettbewerb inzwischen ein Gemeinschaftsprojekt von Forstämtern, Schulen und Verbänden ist.
Für Kreis- wie Landesjägerschaft sei die Umweltbildung von Kindern ein besonderes Anliegen und von großer Wichtigkeit: „Die Waldjugendspiele bieten hier eine gute und willkommene Gelegenheit, um pro-aktiv Natur-und Artenschutzthemen zu vermitteln und Kinder auf spielerische Weise mit dem Wald und seinen Bewohnern vertraut zu machen. Das ist uns ein besonders Anliegen“, unterstrich Luttmann. Insgesamt knapp vier Stunden waren die Kinder im Wald unterwegs und hatten dabei, wie unschwer zu erkennen war, einen Riesenspaß. – nie
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