09.10.2018 VAZ: Achtung Damwildbrunft

Jägerschaft des Landkreises Verden: Angepasstes Fahren verhindert Leid bei Menschen und Tieren

Quelle: Friedrich Köhler

LANDKREIS – Mit Beginn des Herbstes reagiert das Dam­wild zunehmend unbere­chenbar. „Sie haben instink­tiv nur noch ihren Paarungswillen im Kopf und interes­sieren sich daher naturge­mäß nicht besonders für den Straßenverkehr“, so Jürgen Luttmann, der Vorsitzende der Jägerschaft Verden, in ei­ner Pressemitteilung. Zur Damwildbrunft, mit ihrem Höhepunkt in der zweiten Oktoberhälfte, sucht das weibliche Damwild die tradi­tionellen Brunftplätze der äl­teren Damhirsche auf. Dort, meist in lichten Altholzbeständen, brunften häufig mehrere Schaufler, die mit Brunftschreien und Rivalitätskämpfen um die Gunst der Alttiere werben.Die Schaufler legen dort ihre Brunftkuhlen an und markieren so ihr Territorium. Sie ziehen aber auch den gan­zen Tag unstet umher und wechseln die Brunftplätze. Deshalb ist die Damwildbrunft eine Phase im Jahr, die für Autofahrer besonders ge­fährlich ist. Noch vor 20 Jah­ren war das Damwild nur in wenigen Revieren des Land­kreises als Standwild vertre­ten. Heute hat es seinen Lebensraum fast auf den gesam­ten Landkreis ausgebreitet. Dort, wo es erfahrungsgemäß besonders oft zu Unfällen kommt, haben die Jäger Warnschilder aufgestellt.

Während der Brunft sind Wildunfälle mit Damwild be­sonders häufig. „Das Wild zeigt kaum Fluchtverhalten“, sagt Luttmann. „Die Herren werden schlichtweg kopflos.“ Er rät Autofahrern dringend, besonders bei Warnschildern vor Wildwechseln oder beim Durchfahren von Waldgegen­den bei Dunkelheit und in der Morgen- und Abenddäm­merung das Tempo zu dros­seln und sich auf plötzlich auftauchende Tiere einzustel­len. Erhöhte Aufmerksam­keit, Beobachtung der Seiten­räume, angepasste Geschwin­digkeit und erhöhte Brems­bereitschaft können Men­schen- und Tierleben retten. Steht ein Stück Wild auf der Straße, so die Jägerschaft, sollten Autofahrer dringend hektische Ausweichmanöver vermeiden, um sich und an­dere Autofahrer nicht unnö­tig zu gefährden. „Man sollte bremsen, abblenden und es dem Tier ermöglichen, die Fahrbahn beziehungsweise den Straßenrand zu verlas­sen“, rät Luttmann. Und wenn es doch gekracht hat? „Sichern Sie die Unfall­stelle ab und benachrichtigen die Polizei oder den Jagdpäch­ter. Nur so kann die Nachsu­che nach verletztem Wild si­chergestellt und unnötiges Leiden der Tiere vermieden werden. Der Jagdpächter kann übrigens auch die Be­scheinigung für die Versiche­rung ausstellen“, so die Jäger­schaft.

Originalbericht in der Verdener Aller-Zeitung