Landkreis – Die Zeit der Frühmahd steht vor der Tür. Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs aufziehen und sicher wähnen. Jedoch schützt die richtige Tarnung zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher. Darauf macht Jürgen Luttmann als Vorsitzender der Jägerschaft Verden aufmerksam.
„Entscheidend ist dabei, die Grünschnitt-Termine rechtzeitig, mindestens 24 Stunden vorher, mit dem Jagdpächter abzustimmen. Als präventive Maßnahme zur Wildrettung hat sich das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden bewährt. Knistertüten, Flatterbänder oder Duftlappen, die am Vorabend der Mahd in die Flächen eingebracht werden, sind ebenfalls kostengünstige und effektive Möglichkeiten der Wildtierrettung“, heißt es. „Auch der Einsatz von elektronischen Wildscheuchen, die verschiedene Töne erzeugen, hat sich bewährt.“
In jüngerer Zeit kommen auch andere technische Hilfsmittel zum Einsatz. Abhängig von der Witterung können Drohnen, ausgerüstet mit Wärmebildkameras oder Infrarottechnik, helfen, Wildtiere in den Flächen zu lokalisieren, um sie so vor den Erntemaschinen zu retten. Auch während der Mahd kann der Landwirt, laut Luttmann, einiges zum Schutz der Wildtiere unternehmen. Als sehr erfolgreich hat sich der Einsatz sogenannter akustischer Wildretter erwiesen. Diese, an den Erntemaschinen angebrachten Signaltongeber, erzeugen einen Piepton, der Wildtiere zur Flucht veranlasst. Die Saumbereiche sind als Aufenthaltsorte besonders beliebt und erfordern zusätzliche Vorsicht.