Bendingbostel – „Total begeistert sind wir von dem Wissensdurst der Mädchen und Jungen“, freute sich Andrea Mecke-Brammerloh nach der Ferienpassaktion, die der Hegering Süd der Jägerschaft des Landkreises in der Region Bendingbostel veranstaltet hatte. Zudem seien sie und ihre Mitstreiter ein ums andere Mal überrascht gewesen von den Kenntnissen über Wald und Natur, die die Kinder gezeigt hätten.
Diese positive Resonanz wurde allerdings getrübt. Denn knapp die Hälfte der angemeldeten Teilnehmer war weggeblieben, ohne Bescheid zu geben. „0, haben wir total vergessen“, waren denn auch die Kommentare gewesen, die eine enttäuschte Andrea Mecke-Brammerloh bei Anrufen bei den Familien zu hören bekam.
Sie hatte kurz vor Beginn der Aktion telefonisch versucht, vielleicht doch noch Kinder zum Mitmachen zu bewegen. Von den 16 angemeldeten Teilnehmern starteten schließlich neun die Pirsch. Künftig müsse es gewährleistet sein, dass sich die Teilnehmer bei der Gemeinde oder dem Veranstalter rechtzeitig abmeldeten, forderte Mecke-Brammerloh Konsequenzen. Einen Vorteil hatte die geschrumpfte Beteiligung allerdings auch. So war es den Jägern möglich, sich mit den Fragen der Mädchen und Jungen wesentlich intensiver zu beschäftigen. „Wir haben dadurch gemerkt, dass es den Kindern wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit uns auf die Pirsch zu gehen“, bemerkte Mecke-Brammerloh.
Nach dem gemeinsamen Einstieg mit Jagdsignalen, die Siegbert Karrasch blies und erläutert, machten sich die beiden Gruppen auf den Weg, eine übernahm Siegbert Karrasch, die andere Cord-Adolf Brandt. Außerdem betreuten Andrea Mecke-Brammerloh und Eckhard Carstens beide Gruppen.
Etliche Hinweise auf Wild konnten die Kinder in dem großen Waldgebiet ausmachen. Zu Gesicht bekamen sie die tierischen Waldbewohner allerdings nicht. „Sie sind vor allem nachtaktiv und ruhen sich am Tage aus“, hieß es von den Jägern: „Und die Tiere, die unterwegs sind, warnt der Dorfsheriff – der Eichelhäher.“
Fährten und Spuren verschiedener Wildtiere entdeckten die Kinder, und die Jäger halfen bei ihrer Bestimmung. Auch ein Fuchsbau wurde gesichtet. Mit wachen Augen und offenen Ohren pirschten die Gruppen knapp zwei Stunden durch das Waldgebiet und machten immer wieder aufregende Entdeckungen. Schließlich waren die Teilnehmer gefordert, Pflanzen, Büsche und Bäume zu bestimmen. Auch diese Aufgabe bereitete den Kindern kaum Probleme. Unterwegs demonstrierte Brandt, der seinen Pudel-Pointer Ronja dabei hatte, dass ihm sein treuer Gefährte aufs Wort gehorchte. Die staunenden Kinder sahen, mit welchem Spürsinn Ronja Gegenstände fand.
Kurz vor Mittag wurde das Ziel, das „Grüne Klassenzimmer“ nahe der Grundschule, erreicht. Siegbert Karrasch erläuterte hier die Altersbestimmung bei Tieren und schließlich galt es für die Kinder noch, Fragen zum „Grünes-Klassenzimmer-Abitur“ zu beantworten. rö