Verden-Scharnhorst – Erheblich mehr Füchse und Waschbären kamen im vergangenen Jahr zur Strecke als zuvor. Der Streckenbericht prägte neben den Wahlen und Gastvorträgen die Jahreshauptversammlung des Hegerings Verden Nord. Der Leiter Hans-Henning Meyer begrüßte die Mitglieder im Landgasthaus Müller in Scharnhorst zur jährlichen Sitzung. Die Verminderung der Zahlen von Füchsen und Waschbären hatten Wildbiologen gefordert, um den drastischen Rückgang der Niederwildbestände zu stoppen. Beim Dam-, Reh- und Schwarzwild gab es keine nennenswerte Veränderung gegenüber dem Vorjahr.
Wasserwirtschaft und Deichbau hätten eine scharfe Bejagung von Nutrias gefordert, hieß es weiter in Meyers Streckenbericht. Deiche und Ufer von Flüssen und Bächen
sollten so vor Aushöhlungen geschützt werden. Dem sei die Jägerschaft mit großem Engagement nachgekommen. So wurden 2019/2020 71 Nutrias erlegt. Im Jahr zuvor waren es noch weniger als 30 Tiere gewesen.
Wegen der extrem hohen Vermehrungsrate, zwei bis vier Würfe im Jahr von sechs bis acht Jungen, die selbst nach fünf Monaten schon wieder geschlechtsreif werden, „wird uns dieses aus Südamerika eingebrachte Neozoon weiterhin beschäftigen“, sagte Meyer. Schießobmann und nach der Wahl neuer stellvertretender Hegeringleiter Christoph Gohde stellte Strategien zu Bejagung der Nutrias vor. Ergänzend konnten sich die Anwesenden vor Ort ein Bild von einer Nutriafalle verschaffen.
Große Bedeutung für die Mitglieder hatte der Tagesordnungspunkt Wahlen: Hans-Henning Meyer bleibt danach mit einem einstimmigen Ergebnis Hegeringleiter. Der langjährige, stellvertretende Leiter, Hans Wuerger, stellte sich aus Altersgründen nicht ein weiteres Mal zur Wahl. Der Hegering Verden Nord dankte ihm für seinen Einsatz für die Belange der Jägerschaft. Ihm folgte Christoph Gohde in den Vorstand. Schatzmeister des Hegerings bleibt Ute Schernich. Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit wird Gesa Focke und Jan Stiller soll als Obmann den Vorstand unterstützen und in den nächsten Jahren Aufgaben übernehmen.
Jürgen Luttmann, Vorsitzender der Jägerschaft Verden, lobte in seinem Vortrag das Engagement der Jäger bei den Waldjugendspielen. Dass die Jägerschaft sich aktiv für den nachhaltigen Naturschutz einsetzt, zeigt neben den unzähligen Arbeitsstunden der Jäger, auch die finanzielle Unterstützung des Verdener Hegefonds. Wie Luttmann berichtete, wurden so in den vergangenen zwölf Jahren 1194 000 Euro zum Wohle der Artenvielfalt investiert. Der Verdener Hegefonds unterstützt auch 2020 Projekte des Hegerings. Die Anträge für Maßnahmen können unter www.jaegerschaft-verden.de/formulare heruntergeladen werden.