Hannover – Die Jäger in Niedersachsen drängen die Landwirtschaft zu mehr Artenschutz. „Artenvielfalt muss künftig ein Produktionsziel der Landwirtschaft werden“, sagte der stellvertretende Präsident der Landesjägerschaft, Josef Schröer. Die künftigen Maßnahmen müssten dabei „ökologisch hoch wirksam, einfach umsetzbar und betriebswirtschaftlich vorteilhaft sein“. Der Schutz und der Erhalt der Artenvielfalt als gesamtgesellschaftliches Ziel müsse auch gesamtgesellschaftlich getragen werden.
Der Rückgang der Artenvielfalt manifestiert sich nach Angaben der Landesjägerschaft insbesondere durch den Rückgang vieler typischer Bewohner der Feldflur, allen voran der Agrarvögel, wie Kiebitz oder Rebhuhn. Ursächlich seien verschiedene Faktoren – unstrittig gehöre aber der Verlust von Lebensräumen durch die Intensivierung der Landwirtschaft dazu. Im Zuge der Fortschreibung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik für die Förderperiode 2021 bis 2027 biete sich nunmehr die große Chance, dieser Entwicklung entgegenzutreten.
In einem sieben Punkte umfassenden Papier fordert die Landesjägerschaft etwa, dass landwirtschaftliche Betriebe auf fünf Prozent ihrer Fläche ökologisch hoch wirksame Maßnahmen umsetzen. Weitere Schritte könnten das Anlegen von Extensivgetreide, Untersaaten im Mais, extensive Grünlandmaßnahmen oder aber Maßnahmen sein, die die Feldstruktur auflockerten. Große Chancen sieht die Landesjägerschaft auch in regionaler Vernetzung und Kooperationen. Schwerpunkte auf Landkreisebene böten weitaus mehr Potenzial für die Biodiversität als starre Vorgaben, bei denen Förderungen nach dem Gießkannenprinzip umgesetzt würden. epd