Jägerlehrgang in Corona-Zeiten
Mit den unterschiedlichsten Motiven und persönlichen Hintergründen sind wir im August 2020 erstmals als Jägerlehrgang (2020/2021) in Verden zusammengekommen und haben sehr schnell gespürt, dass ein Jägerlehrgang bei der Jägerschaft mehr ist, als „nur“ den Jagdschein zu machen – vielmehr sollten und wollten wir verantwortungsvolle JÄGER bzw. JÄGERINNEN werden.
Dabei werden sicher die wenigsten von uns den ersten Abend im Niedersachsenhof und die Blicke auf den knackigen Lehrgangsplan für die nächsten 8 Monate (wie wir anfänglich gedacht haben) vergessen. „Superspannend, aber sicher kein Selbstläufer“, ging dabei wohl vielen durch den Kopf. Und rückblickend stimmt wohl beides.
Direkt am ersten Abend merkte man aber schon, mit wie viel Herzblut, Leidenschaft und Fachwissen uns unser Ausbilder-Team zur Seite stand, um uns sicher auf die Jägerprüfung vorzubereiten. Neben der Vermittlung des theoretischen Fachwissens, beispielsweise zu Wildtierkunde, Naturschutz, Waffenhandhabung, Recht sowie natürlich Hege, Jagdbetrieb, Jagdhunde und Brauchtum, wurde sehr viel Wert auf Praxisnähe gelegt – was den Lehrgang etwa durch Reviergänge oder Exkursionen in Wildparks ungemein bereichert hat. Wichtige Themen waren zudem aber auch Tierschutz, Umwelt und Wildbrethygiene, sowie die Rolle als Jägerinnen und Jäger in der Gesellschaft und natürlich unsere besondere Verantwortung gegenüber dem Tier.
Ein besonderes Lob und Dankeschön gilt im Hinblick auf die praktische Ausbildung speziell unseren Schießausbildern, die mit sehr viel Ruhe, Umsicht und Sachverstand bei Wind und Wetter sehr viel Zeit investiert haben, um uns das Schießen, vor allem aber die sichere Handhabung von Büchse, Flinte, Revolver & Co. beizubringen.
Insgesamt gilt dieser Dank aber dem gesamten Ausbilder-Team, einschließlich der Jägerschaft Verden, die es uns mit ihrem außergewöhnlichen Engagement gemeinsam ermöglicht haben, trotz Corona, Lockdowns und Zwangspausen sowie all den Unwägbarkeiten und unvorhersehbaren Präventions-Auflagen, den Lehrgang dennoch abzuschließen und im Spanger Forst schließlich gemeinsam unsere Jägerprüfung abzulegen – die ebenfalls mit viel Herzblut und Liebe zum Detail durchgeführt wurde.
Damit endet (nach fast einem Jahr) ein spannender Lehrgang, der uns trotz oder gerade wegen Corona auch als Team zusammengeschweißt und sowohl fachlich als auch persönlich weiterentwickelt und auf das Privileg der verantwortungsvollen und waidgerechten Jagd und Hege vorbereitet hat.
Herzlichen Dank und Waidmannsheil!
Dr. Thomas Jung, Bremen-Mahndorf