Quelkhorn – Am Ende waren nur Haut und Knochen übrig geblieben. Entdeckt am nördlichen Ortsrand Quelkhorns. Aber das reichte dem Wolfsbeauftragen Wolfgang Mohr für eine erste klare Einschätzung: Deutliche Hinweise auf einen Wolfsriss stellte er fest. Weitere Klarheit erwartet er einer Pressemitteilung zufolge aus der Analyse einer DNA-Probe.
Als Hirschkalb wurde der Kadaver identifiziert, der nach Angaben Mohrs am Mittelweg, unweit der Straße Am Moor in Quelkhorn entdeckt worden war. Eine aufmerksame Anwohnerin hatte die Jäger auf das verendete Tier hingewiesen. Sie sei gerade von einem Spaziergang zurück, berichtete sie am Donnerstagvormittag.
Zeitnah sei ein Quelkhorner Jäger ausgerückt, um das Stück zu bergen. Dabei fand er den Kadaver in einem Zustand vor, der nur eine erste Beurteilung zulasse: Hier war der Wolf am Werk.
Daraufhin beteiligte sich Wolfbeauftragter Wolfgang Mohr, ein Jagdfreund, an weiteren Untersuchungen. Gemeinsam schnitt man die Decke im Bereich Hals und Kehle auf und fand nächste unzweideutige Hinweise: Anzeichen für Bissspuren, genaugenommen Anzeichen für den wolfstypischen Kehlbiss. „Die Fangzähne waren durch die Decke gedrungen und hinterließen deutlich sichtbare Löcher“, schreibt Mohr in seiner Notiz.
Er habe daraufhin eine Meldung an das Wolfsbüro und die Landesjägerschaft abgesetzt. Per Post werden DNA-Proben zur Landesjägerschaft in Hannover nachgereicht, die den eindeutigen Beleg für einen Wolfsriss liefern sollen und bestenfalls darüber Auskunft geben, welchem Rudel der oder die Wölfe zuzuordnen sind, so Mohr weiter.
Nicht die erste Begegnung in der erweiterten Wümmeniederung, die dem Wolf zugeschrieben wird. Vor Jahren waren bereits Schafe in Fischerhude gerissen worden, gleich zwei Wölfe verendeten nach Bahnunfällen, einer erst kürzlich in Sagehorn, einer davor in Uphusen, und Sichtungen habe es ebenfalls immer mal wieder gegeben, so Mohrs Erkenntnisse. „Nicht unwahrscheinlich, dass es auch zu Wildtierrissen gekommen ist.“
In Quelkhorn sprach sich der Fall in Windeseile herum, zumal der Fundort an einem beliebten Spazierweg liege, auf dem immer mal wieder Anlieger unterwegs sind. „Einige sind vorsichtiger geworden.“ kra