Verden-Eissel – Auf der 2019 angelegten Streuobstwiese auf der ehemaligen Schulweide am Südende des Eisseler Sees steht jetzt auch ein Wildbienenhotel. Der Lions Club Verden Kristina Regina hat den am 3. September beim Stadtfest zum 50. Jubiläum der Gebietsreform erzielten Verkaufserlös an die Kreisjägerschaft für ein Wildbienenhotel gespendet. Die Jugendfeuerwehr Eissel, der Heimatverein Eissel und die Mitwirkenden des Projekts „Eissel – blühende Insel im Grünen“ weihten das Insektenhotel gemeinsam ein.
Der Verdener Lions Club Kristina Regina hatte beim Stadtfest am 3. September viele nachhhaltige Dinge verkauft, zum Beispiel selbst eingepflanzte Bäumchen, selbstgemachte Marmelade und Handcreme sowie selbstgenähte Taschen und Vogelhäuser aus eigener Herstellung. „Der Verkauf lief so gut, dass wir uns entschlossen haben für das Wildbienenhotel zu spenden“, so Clubmitglied und Ortsbürgermeisterin Sabine Patzer-Janßen. Gerd Meyer, Vorsitzender des Heimatvereins Eissel, bedankte sich im Namen aller Beteiligten herzlich für die Zuwendung.
Das Wildbienenhotel ist eine Ergänzung zahlreicher weiterer Naturschutzprojekte auf der Streuobstwiese, die am See umgeben von Blühstreifen und der Fläche eines Biolandwirts liegt. 2021 wurde ein Storchennest errichtet. Außerdem wurden ein Totholz- und ein Lesesteinhaufen als Unterschlupf für verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen, wie Reptilien und Insekten errichtet.
Seit 2021/22 gibt es auch einen Eisvogelbunker am See. Als ein weiteres Projekt ist ein Feuchtbiotop im Grabeneinlaufbereich geplant.
Das neue Insektenhotel ist speziell für Wildbienen und Einsiedlerwespen eingerichtet und bietet vielen verschiedenen Arten Platz, zum Beispiel Mauerbienen, Wollbienen, Blattschneider- und Mörtelbienen sowie Maskenbienen. Spaziergänger können sich an der neben dem Insektenhotel aufgestellten Tafel genauer informieren.
„Das Engagement für Artenvielfalt beginnt bei den Insekten“, sagte Jürgen Luttmann, erster Vorsitzender der Jägerschaft des Landkreises Verden. Vor vier Jahren hätte der Verdener Hegefonds mit dem Aufstellen von Insektenhotels begonnen. Mittlerweile würden sie in Zusammenarbeit mit Wildbienenexperten entwickelt und der Naturschutz fachlich untermauert. Bis heute wurden 63 Insektenhotels im Landkreis Verden aufgestellt, größter Förderer ist die Bingo Stiftung. „Es gibt rund 500 Wildbienenarten, 70 Prozent nisten in der Erde. Wir müssen uns daher auch um diese Arten kümmern und dafür sorgen, dass es offene Stellen im Erdreich gibt, wo die Wildbienen nisten können“, machte Luttmann des Weiteren deutlich. ahk