23.11.2022 VAZ: „Habt immer ein Auge für unsere Natur“

4a der Grundschule Bierden setzt sich gegen 61 Klassen durch und gewinnt Waldjugendspiele

Jürgen Luttmann überreicht an Klassenlehrerin Irene Maaß-Jonuschkat und die Klasse 4a eine Urkunde und Keiler Axel. Fotos: Bartz

Bierden – Keiler Axel zieht zum zweiten Mal in nur vier Jahren als Wanderpokal in die Grundschule Bierden ein und bekommt dort einen Ehrenplatz. Mit dem lebensgroßen Wildschwein aus Holz zeichnet die Kreisjägerschaft Verden seit 17 Jahren die jeweilige Siegerklasse der dreitägigen Waldjugendspiele aus.

Dieses Mal setzte sich die 4a von Klassenlehrerin Irene Maaß-Januschkat gegen 61 weitere Klassen aus 25 teilnehmenden Grundschulen durch. Schulleiterin Anke Reinhold feierte mit ihren Schülerinnen und Schülern dabei sogar einen doppelten Erfolg: Auch die Klasse 4b erreichte einen Platz unter den Top drei.

Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Jürgen Luttmann überreichte der Siegerklasse zusätzlich zum Holzkeiler eine Urkunde, einen Gutschein für einen Besuch im Wildpark Lüneburger Heide und 500 Euro zur Finanzierung der Busfahrt dorthin. „Das Geld stammt aus dem mit 10 000 Euro dotierten Umweltpreis, den wir gewonnen haben. Wir werden damit in den kommenden Jahren die Fahrten bezuschussen“, berichtete Luttmann. Ebenfalls freuen darf sich die Klasse 4a der Grundschule in Baden, die per Losentscheid aus allen teilnehmenden Klassen gezogen wurde und auch einen kostenlosen Tag im Wildpark verbringen darf.

„Mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler waren dort und haben ihr Wissen praktisch erweitert“

Peter Bohlmann, Landrat

Landrat Peter Bohlmann lobte den Einsatz der Jägerschaft sowie die Bereitschaft der Waldbesitzer und erinnerte an die „tollen Tage, in denen die Klassen im Stadtwald Verden herumgetobt“ haben: „Mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern waren dort und haben ihr Wissen praktisch erweitert. Sie haben viel über die Natur und den Wert des Waldes sowie der Tiere, die dort leben, gelernt. Der Wald schützt das Klima und reinigt unsere Luft“, klärte Bohlmann die Schüler auf.

Er zitierte Martin Luther, der einst betonte: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Bohlmann spielte damit darauf an, dass die Jägerschaft den Siegerklassen als Erinnerung daran, was sie über die Natur gelernt haben, traditionell einen Baum stiftet – in diesem Fall allerdings keinen Apfelbaum, sondern eine Rotbuche, die noch am selben Vormittag auf dem Schulhof gepflanzt wurde. Die Schülerinnen und Schüler packten dabei selbst mit an.

Kreisjägerschaft und Schüler pflanzen auf dem Schulhof eine Rotbuche. Foto: Bartz

Bürgermeister Rainer Ditzfeld zeigte sich hocherfreut darüber, dass ihm viele Schüler zustimmten, als er sie danach fragte, ob ihnen die Stunden im Wald sogar noch mehr Spaß bereitet hätten als Zeit vor dem Computer und der Spielkonsole. Er appellierte an die Schüler, immer ein Auge für die Natur zu behalten. „Man kann sich mit Blättern, Stöcken und Steinen toll beschäftigen. Bäume und Tiere sind das Wichtigste, was wir haben“, sagte Ditzfeld und überreichte Schulleiterin Anke Reinhold einen Umschlag mit Geld – „für Obst oder Süßes“.

Wie wichtig der Schutz des Waldes ist, hob Jürgen Luttmann hervor. Er warnte: „Wir dürfen unseren Wohlstand nicht mehr durch die Ausbeutung der Natur finanzieren. Wir müssen für jeden gefällten Baum neue pflanzen.“

 

VON DENNIS BARTZ