Von: Jens-Peter Wenck
Nindorf – In der Gemarkung Nindorf ist in diesem Frühjahr ein Teich, exakt gesagt ein Stillwasserbiotop, wieder hergestellt worden. „Dieser Tage ist nun das erste Grün wieder zu sehen und man kann ahnen, wie lebendig und schön es hier nach kurzer Zeit wieder aussehen wird“, ist sich Hauke Schormair, 2. Vorsitzender der Kreisjägerschaft sicher. Das Gewässer wurde vor Jahrzehnten privat angelegt – mit ausgeprägten Flachwasser- und Schilfzonen, ökologisch wertvoll an einer Feld-Waldgrenze.
Kröten und Amphibien können dort vom Wald zum Laichgewässer gelangen, ohne eine Straße zu überqueren, sagt Schormair
Dieser Teich drohte nun allerdings zu verlanden, kaum noch eine freie Wasseroberfläche war vorhanden, und die Ufer dicht mit Schilf zugewachsen. „Genau wie Hecken im Feld oder die Heide bedürfen solche vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften, nunmehr knappe ökologische Rückzugsbereiche, der Pflege, sonst gehen sie verloren – Hecken werden zu Baumreihen, Heide wird zu Wald“, erklärt Schormair.
Die Kreisjägerschaft ist nun nicht von ungefähr für die Renaturierung und die Schaffung eines Biotops verantwortlich. Der Weg dorthin ist gleichwohl bemerkenswert.
„Die Idee zu dieser Renaturierung entstand auf dem Stadtfest in Verden im Sommer letzten Jahres“, sagt Hauke Schormair. Dort waren die Jäger mit ihrem Infostand vertreten. „Die Eigentümerin fragte uns, ob es nicht Möglichkeiten gäbe, Baumaßnahmen planerisch und finanziell unterstützt zu bekommen.“
Die Begutachtung durch den Ob- und Fachmann für Naturschutzmaßnahmen der Jägerschaft Verden, Gerd Offer, habe dann bestätigt, dass dieses Nindorfer Biotop durch seine Lage unbedingt erhaltenswert ist. So rückten im späten Winter schwere Baumaschinen an, Bewuchs und Schlamm wurden entfernt, der Aushub abgefahren. Diese Arbeiten wurden von der „Mensch und Schöpfung Otto und Therese Stumpf Stiftung“ aus Bayern unter Vermittlung der Verdener Jägerschaft mit stolzen 5 000 Euro gefördert.
Kaum noch Wasserfläche, alles mit Schilf zugewachsen – so sah das Biotop vor den Maßnahmen aus.
„Neben der Unterstützung von bedürftigen Menschen hat diese Stiftung zum Ziel, Natur- und Landschaftsschutz zu fördern. Der Vorstand dieser Stiftung war so angetan von der Arbeit der Jägerschaft im Verdener Hegefonds, dass er diese Arbeit unterstützen wollte, auch wenn diese guten Taten nicht in Bayern stattfinden“, berichtet Hauke Schormair.
Schon nach wenigen Monaten zeigt sich nun wieder Grün und Frösche quaken im Teich. „Für die nächsten Jahrzehnte ist dieses Biotop erhalten – gut für Libellen, Frösche, Vögel und viele andere Tiere, über deren Anblick man sich freut“, lautet das Fazit der Jägerschaft. jpw