22.05.2025 VAZ: „Naturschutz direkt vor der Haustür“

Rebhuhn-Projekt will sich für die selten gewordenen Hühnervögel einsetzen

Ein ehemals weit verbreiteter Hühnervogel in unserer Natur - das Rebhun, heute selten geworden. Hier ein Beispielbild (Foto: TheOtherKev-Pixabay)

Fischerhude – Viele Informationen zu Rebhühnern gab es jüngst bei der Mitgliederversammlung der FGBO in Fischerhude zu hören. Für diesen Vortrag hatte sie den Ottersberger Landschaftswart Wolfgang Mohr und Udo Freßonke eingeladen, denn die beiden Männer sind nicht nur Jagdpächter in Quelkhorn, sondern sind gerade dabei, einen Verein für Arten- und Naturschutz ins Leben zu rufen, der sich schwerpunktmäßig zunächst um die Verbesserung der Population der Rebhühner kümmern will.

„Rebhühner gehören zu den Hühnervögeln, sie sind äußerlich eher unscheinbar braungrau marmoriert, leben auf Wiesen, Feldern und Brachflächen. Außerdem können sie pro Brut an die 20 Eier legen, aus denen dann, wenn es gut läuft, kleine Rebhühner schlüpfen“, berichtete Mohr. „Obendrein können sie recht schnell fliegen – und sind bedauerlicherweise stark gefährdet in unserer Kulturlandschaft. Noch vor einigen Jahrzehnten waren sie recht häufig zu beobachten, doch seit den 1990er-Jahren ist ihr Bestand stark eingebrochen.“ Welche Bedeutung der Vogel hat, machte Freßonke deutlich: „Wo das Rebhuhn ist, können auch andere Bodenbrüter leben.“ Mit dem Verein wolle man Naturschutz direkt vor der Haustür betreiben – und deshalb etwas für die Rebhühner tun. „Irgendwo muss man anfangen. Es geht darum, einen kleinen Beitrag zu leisten, ortsnah und ohne großen bürokratischen Aufwand“, ergänzte Mohr.

16 Gründungsmitglieder unterstützen dieses Vorhaben und es dürfen gerne noch mehr werden, so Freßonke laut einer FGBO-Pressemitteilung. In erster Linie wolle man im Dialog mit Landwirten und der Gemeinde oder anderen Landbesitzern Flächen für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Rebhühner finden.

„Die scheuen Vögel brauchen Hecken- und Sträucher am Wegesrand, unter denen sie sich verbergen können, auch hohes Gras auf Brachflächen bietet Schutz – und wenn mit einem üppig ausgestatteten Blühstreifen auch noch viele Insekten in der Nähe sind, finden die brütenden Vögel auch genügend Fressen, um ihren Nachwuchs aufzupäppeln“, heißt es weiter.

„Insofern sind wir froh über jedes Stück Land, jeden etwas breiteren Blühstreifen, um den Tieren Rückzugsmöglichkeiten zu bieten“, sagte Mohr demnach. Er stehe bereits mit einigen Landwirten aus der Region im engen Austausch, die bereit sind, das Vorhaben der Rebhuhnschützer zu unterstützen. „Der Dialog mit den Landwirten ist dabei ganz wichtig“, so Mohr

Mohr hatte laut Pressemitteilung vor einigen Jahren in einer Untersuchung fest-gestellt, dass rund 20 Hektar untergepflügter Fläche im Gemeindegebiet 18,1 Hektar neu geschaffener Blühflächen gegenüberstehen. Das sei ein gutes Ergebnis und könne noch weiter ausgebaut werden – und das wiederum käme dann auch dem Rebhuhn-Projekt der Jägerschaft zugute.