Arten- und Naturschutz in intensiv genutzter Feldflur
Foto: Bei einer Hegerundfahrt erläutern die Jäger geladenen Gästen ihre Projekte in Wald und Feldflur.
Aktion: In einer kurzen Präsentation werden die Maßnahmen des Verdener Hegefonds mit dem Schwerpunkt Präda-tionsmanagement vorgestellt. Anschließend werden Beispiele gezeigt, wie Bodenbrüter und andere bedrohte Arten vor Raubwild geschützt werden können. Eine Projektarbeit der Jägerschaft Verden im Rahmen des Verdener Hegefonds.
Ort: Kirchlinteln-Groß Heins, Richtung Idsingen
(52.918080, 9.451858)
Vor der Lehrde-Brücke rechts bei der Jagdscheune.
Zeit: ab 10, 11, 13, 14, 15, 16 Uhr / um 12 Uhr keine Vorführungen
Im stündlichen Wechsel gibt es eine Eingangspräsentation. Danach werden Präparate von Raubsäugern gezeigt, die derzeit im Landkreis Verden heimisch sind.
Anmerkungen:
Seit 15 Jahren führen die Jägerschaft und die privaten Waldbesitzer die Waldjugendspiele im Landkreis Verden durch, um auf den Erhalt der Artenvielfalt durch eine nachhaltige Nutzung aufmerksam zu machen.
Kontakt: Jürgen Luttmann
Auf der Internetseite (http://jaegerschaft-verden.deinatur-schutz/) stehen allen Interessierten sämtliche aktuellen Informationen zum Hegefonds zur Verfügung.
Eine Information zu der Projektarbeit:
Als die Zwangsbrachen in der Landwirtschaft ab dem Jahr 2005 den nachwachsenden Rohstoffen weichen mussten und damit die Vermaisung unserer Feldflur neuen Schub bekam, beschloss die Jägerschaft des Landkreises Verden e.V. ihre Arbeit für den Erhalt der Artenvielfalt in der Feldflur zu intensivieren. Gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde und mit der Beratung des Landvolks wurden Programme entwickelt, die in der intensiv genutzten Feldflur umgesetzt werden. Das primäre Ziel, die Vernetzung von Lebensräumen zu einem Biotopverbund, wird sowohl durch die Anlage von permanenten Biotopen, wie Biotop-teiche, Hegebüsche, Hecken, Obstwiesen oder auch Nisthil-fen für Fledermäuse und Höhlenbrüter, als auch durch temporäre Biotope, wie Blühstreifen und Lerchenfenster, erreicht. Durch diese Maßnahmen allein wird keine Trendwende für die betroffenen Arten herbeizuführen sein. Daher startet die Jägerschaft Verden in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde ein
Prädationsmanagement-Projekt im Landkreis Verden. In unserer Kulturlandschaft, in der die Regeln unberührter, von Menschen unbeeinflusster Naturlandschaften in wesentlichen Teilen außer Kraft gesetzt worden sind, ist das Gleichgewicht zwischen Beutegreifer und Beutetier nicht mehr funktionsfähig. Seit der Tollwutimmunisierung vor ca. 30 Jahren, gehen wir z. B. beim Fuchs von einer Ver-dreifachung der Besätze aus. Zusätzlich erobern Neubürger wie Waschbär, Marderhund und Mink Deutschland und nehmen auch im Landkreis Verden eine beängstigende Entwicklung. Damit erhöhte sich die Zahl der Raubsäuger beträchtlich, die nicht nur die Eier, sondern auch die nicht flüggen Jungen der Brutvögel fressen. Forschungsergebnisse von unabhängigen Instituten zeigen eindeutig, dass zusätzlich zur Biotopverbesserung eine effektive Beutegrei-ferreduktion erforderlich ist, um einen positiven Effekt auf die Entwicklung bedrohter Tierarten wie den Wiesenbrütern oder den Bodenbrütern unserer Feldflur zu erzielen.
Foto: Blühstreifen am Feldrand mit Phacelia