2013.07.13: Aktuelles aus dem Fachdienst Veterinärwesen – Dr. Peter Rojem

Tuberkulose auch beim Wild möglich

Seit einiger Zeit treten wieder vermehrt Tuberkulosefälle in unseren Rinderbestän-den auf. Insbesondere das Allgäu in Bayern ist betroffen. Auf der Suche nach der Ursache für dieses lokal verstärkte Auftreten in den Alpen wurde entdeckt, dass das Rotwild in dieser Region einen erheblichen Durchseuchungsgrad aufweist. Die Klärung der Frage, wer hier nun wen angesteckt hat, wird sicherlich noch erforscht werden. Wichtig ist aber zu allererst, die Jägerschaft für diese Problematik zu sensibilisieren: Auch das Wild kann an Tuberkulose erkranken und man sollte beim Aufbrechen auf etwaige tuberkulöse Veränderungen achten.

Die Haupterkennungsmerkmale sind:

• knötchenförmige Entzündungen (= Tuberkel) in den Organen und den dazugehörigen Lymphknoten

• charakteristisches Aussehen der Anschnittfläche: entweder speckig (wie Tumorgewebe) oder käsig-bröckelig-trocken

Die am häufigsten betroffenen Organe sind (in absteigender Reihenfolge): Lunge, Leber, Milz, Niere, Kehlkopf (Rachenring), Ohrspeicheldrüse.

Wenn Sie sich nicht sicher fühlen, fragen Sie im Veterinäramt nach. Gegebenenfalls kann auch eine Probe im Veterinäruntersuchungsinstitut histologisch oder kulturell untersucht werden.

Probenahme bei Wildschweinen

Abschließend möchte ich Sie noch um Unterstützung bitten:

Nach wie vor benötigen wir Proben von gesund erlegten Wildschweinen zur Unter-suchung auf die Europäische Schweine-pest (KSP). Wir haben es im letzten Jahr nicht geschafft, die vom Land vorgegebene Quote zu erreichen. Auch Fallwild mit ungeklärter Todesursache sollte Anlass sein, eine serologische und virologische Untersuchung auf KSP vornehmen zu lassen. Seit Kurzem werden diese Proben im Institut auch auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) untersucht.

Weitere Informationen sind beim Veterinäramt zu erhalten.